Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

26. April 2003

In einem Brief vom 12. Januar 2001 schrieb ich von der fälligen Wachsamkeit dafür, daß Gebete und das Sprechen von Gott nicht einen "schlechten Geruch" bekommen. Im Alten Testament ist Gottes Erwartung ausgedrückt, daß die Gabe (Hingabe) an Gott zum Wohlgeruch für Gott wird. Offensichtlich fehlte der Gabe des Kain dieser Wohlgeruch. Wenn ein Mensch sich gegen einen anderen verfehlte, dann hieß es zum Beispiel: Er hat sich stinkend gemacht.

Wenn ich jetzt versuchen würde, einen möglichst schlauen, bestechenden Brief zu schreiben, dann bekäme meine Arbeit wohl von manchem Menschen Anerkennung, aber vor Gott wäre der Faulgeruch nicht zu verbergen. Ich weiß, daß ohne immer wieder erneuerte Redlichkeit (ich nenne es wahres Horchen auf Gott) schnell religiöses Bemühen der Kainsgabe ähnlich wird. Gott ist unbestechlich: Billige und berechnende Annäherungsversuche des Menschen können schnell zu dem werden, was in der Wirtschaft "freundlicher" oder "feindlicher Übernahmeversuch" heißt.

Zur Wachsamkeit gegen falschen (fälschenden) Geruch gehört auch, alles zu meiden, was dem unmittelbaren Bezug zu Gott schadet: Ich will nicht über Menschen urteilen, die erst fremde, theologische Worte brauchen, um Heiliges vom Gewöhnlichen zu unterscheiden. Ich muß aber doch daran erinnern, daß Jesus in seinen Mitteilungen Solches nicht verwendete und auch nicht förderte. Wo immer es möglich war, bevorzugte er Elementares. Deswegen hieß es ja auch, daß die Leute merkten, er predigt nicht wie die religiösen Fachleute (Schriftgelehrten).

Ich werde jetzt Teile eines Leserbriefs zitieren. Ich schicke voraus, daß ich beim Durchlesen massiv an meine Jugend erinnert wurde. Ich nahm ernst, was der katholische Pfarrer lehrte, und ich merkte nicht, warum mir dabei der elementare Bezug zu Gott weitgehend verlorenging. Das Heilige schrumpfte zu einem reichlich juristischen System. Es tut mir das Ernstnehmen der Lehre insofern nicht leid, weil ich mir sonst das Lausein angewöhnt hätte. Ich hatte keinen anderen Ausweg aus der Gleichgültigkeit als erst einmal Abhängige der für mich zuständigen Fachleute zu werden.

Nun also Aussagen aus dem Leserbrief: "In dem Ökumenestreit... muß man wissen, was ein Sakrament ist, daß es dabei um substanzielle Elemente geht, nicht bloß um Gefühle, Wünsche und Einbildungen... ."

Ich sage dazu: Jesus sagt in seiner Abschiedsrede (also im Abendmahlsaal): Ihr seid rein, weil ihr mein Wort gehört und aufgenommen habt. Aber nicht alle sind rein. Es geschieht also Substanzielles, wenn Gottes Wort gehört und aufgenommen wird. Wenn das gelingt, ist Gott real gegenwärtig. Wenn Gott will, daß dazu nicht erst ein Weihevollmächtiger zwischen ihm und einer Kleingruppe (oder dem Einzelmenschen) stehen muß, dann können ganze Bischofsstämme mit apostolischer Sukzession nichts dagegen ausrichten. Es gab in der vergangenen Woche ein merkwürdiges Radio-Event: Es diskutierten katholische und evangelische Fachleute über die neu aufgefrischte alte Problematik über das Abendmahl. Man ermunterte einen evangelischen und einen katholischen Fachmann, ein Lied zum Thema zu singen. Und es fiel ihnen ausgerechnet das Lied (Jesu "Lied") ein: "Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen". Ich frage jetzt die zuständigen Fachleute und auch die Bischöfe mit apostolischer Sukzession: Ist man schon in Jesu Namen zusammen, wenn man bloßen religiösen Gefühlen, Wünschen und religiösen Juristereien nachgeht? Was haben die Apostel doch auch an Rügen und Korrekturen von Jesus selbst einstecken müssen, bis der Zeitpunkt da war, daß Jesus ihnen sagen konnte: Ihr seid rein, weil ihr mein Wort aufgenommen habt. Und was sagt ihr dazu, daß da einer Brot und Wein von Jesus aufnahm und sofort danach vom Satan besetzt war? (Joh 13,27). Es gilt Jesu Wort: Es müssen Ärgernisse kommen, aber wehe dem, durch den sie kommen. Ich weiß, daß sowohl die katholischen Fachjuristen als auch die Lutherischen meinen, ohne das Wort "Sakrament" nicht auskommen zu können.

Warum aber kam Jesus ohne dieses Fachwort aus? Wäre es so schlimm, sich darauf zu besinnen, wie Jesus sprach und das Unterscheiden von Heiligem von Gewöhnlichem sehr wohl "rüberbrachte"? Was steckt dahinter, daß bestimmte Schichten im Zorn so gern zu diesem Fachwort greifen und fluchen? Schnell wird die Abwehr gegen die theologischen Juristen und gegen die Hersteller von religiösen Menschensatzungsmachern zur Abwehr gegen Gott. Es gibt im Leben wahrhaft nicht wenige Ärgernisse und Versuchungen, aber wußte Jesus nicht schon, daß die religiösen Eliten für die Menschen Hindernisse bauen, sodaß der Zugang zu Gott versperrt wird? Daß das dann erneut ausgerechnet im Namen dessen geschah und geschieht, der die Hindernisse beseitigte, dieses Ärgernis ist so groß, wie es damals noch gar nicht in dem Ausmaß möglich war. Ich verspüre jetzt die Ohnmacht, die zur Versuchung wird, das Unheimliche daran zu bagatellisieren.

Es ist wahr was ich jetzt sage: Ich hatte vor vielen Jahren einmal eine Predigt, die mit Tonband aufgenommen war, angehört. Es kam plötzlich eine Tonstörung dazwischen, und reichlich unvermittelt brachte die Verzerrung des Tons folgende verstehbare Aussage: "Ich ahne das Ausmaß der Schuld". Ich hörte mehrfach die Stelle ab, es war kein Zweifel. Die Tonstörung sagte etwas, was kaum jemand mehr (wegen der unheimlichen Gewöhnung an diese Ärgernisse) wahrnimmt. Ich sprach oben von Ärgernissen, die für Laien von theologischen Fachwörtern ausgehen können.

Was ist aber, wenn sogenannte Priester gar nicht mehr nach Gott fragen, ob denn das etwas mit seiner Absicht zu tun hat, wenn die apostolische Sukzession regelrecht magische Verfügungsrechte über Gott und seine Absicht einfordert (beansprucht), also Gottes Recht der freien Sendungs-Wahl brechen will?

Der oben genannte Leserbriefschreiber zählt die vielen Konfessionen auf und führt die große Zahl der Überzeugten an (die Katholiken, die Orthodoxen, die Anglikaner, die Altkatholiken und viele Protestanten in den nordischen Ländern), die allesamt die Priesterweihe als unabdingbare Voraussetzung dafür ansehen, die "Realpräsenz" Jesu in den Gestalten von Brot und Wein zu bewirken.

Angenommen (wirklich nur angenommen), Gott hätte für eine bestimmte Zeit (befristet) hinter dieser von Menschen ausgesprochenen Regelung gestanden, müßte er nicht auf der Entlassung seiner vielen vielen Bescheidwisser bestehen, wenn diese dann gegen seinen Willen auf ihre sakralen Vorstellungen und Absprachen pochen?

Gestern Abend sah ich Ausschnitte früherer Fernsehtalkrunden. Der Fernsehpfarrer Fliege sagte, er wolle in seiner Sendung keine Strenge, sondern mehr das Paradiesische. Ich dachte: Es gab da ein striktes Verbot im Paradies, und es gab Gottes Erwartung, daß sein Wort ernst genommen wird.

Lange Zeit in meinem Leben ging ich davon aus, die Priester seien die Stellvertreter Gottes. Es war dann später, als ich zunehmend Gott und sein Wort ernst nahm, kein spielerisches ("paradiesisches") Leben; aber, ich lernte, wie erlösend es ist, nicht dem Willen von Priestern ausgeliefert zu sein. Und wie kostbar es ist, ohne Mittelsmänner Gottes persönliche Nähe zu erleben. Wer das erleben darf, fragt nicht danach, was die religiös "zuständigen" Fachleute davon halten. Allerdings ist verleumdendes Reden gerade insofern ein arges Ärgernis, weil damit gezielt andere Laien abgeschreckt werden sollen, auf Gott selbst zu hoffen und auf ihn zu setzen.

Am 13. Januar 2001 zitierte ich bewußt ein zweites Mal, was ich bereits am 12. Januar 2001 aus Jesaja13,15f zitiert hatte: "Wenn ihr aber nicht hört, muß meine Seele im Verborgenen weinen wegen eures Hochmuts. Und bitter weinen wird mein Auge und von Tränen fließen, weil die Herde des Herrn gefangen weggeführt wird ...Die Wege nach Zion trauern... Nur Gegner sind obenauf... Siehe Herr... wie verachtet ich bin... Du Herr hast meine Entrechtung gesehen." An anderer Prophetenstelle wird das Furchtbare, nämlich mithilfe religiös-juristischer Schachzüge Gott selbst in den Griff zu nehmen, folgendermaßen ausgedrückt: "Sie haben dem Gesalbten eine Grube gegraben."

Nicht einen einzigen mir in der Kindheit und Jugend angelernten religiös-juristischen Lehrsatz habe ich leicht losbekommen. Bei jedem fälligen Schritt merkte ich, wie tief die Prägungen der Väter und Lehrer eingeritzt waren. All die leeren Zusagen an Gott (während der vollen Auslieferung an "Priester") erinnerten mich im Nachhinein an den Roman Effi Briest. Als das Kind dieser Frau die kranke Mutter besuchen darf, sagt das Kind auf all die Versuche der Mutter hin, das Kind aus der Reserve zu locken: "Gewiß, wenn ich darf".

Diese Totenstarre hatte ich zu überwinden als ich merkte, Gott selbst meldet sich zu Wort. Mir war eingetrichtert worden, was im Klartext hieß: "Gewiß (gehe ich auf Gottes Herausforderung ein), wenn ich darf (wenn das die Träger der apostolischen Sukzession erlauben. Habe ich doch beim [Tafbund, welch ein Verschreiber!] Taufbund gelobt auf diese Kirche zu hören)."

Solange die Protestanten auf Luther eingeschworen sind, kann man dem Leserbriefschreiber nicht verübeln, daß er einen "patenten" Vorschlag macht: "Wäre es zuviel verlangt, dass auch die Geistlichen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands - soweit ihnen die Abendmahlgemeinschaft ein Anliegen bedeutet - sich diese Priesterweihe von einem Bischof in apostolischer Sukzession geben lassen... Wenn sie selbst diese nicht für nötig halten, so könnten sie - nützt es nichts, so schadet es jedenfalls nicht - doch dieses Werk der "Übergebühr" im Interesse der Ökumene auf sich nehmen."

Ich weiß, daß Luther das "allgemeine Priestertum" lehrte. Und er hat in gewisser Hinsicht damit recht. Allerdings drückt die Johannesoffenbarung aus, welche ernstzunehmende Hinwendung zu Gott notwendig ist, um "Priester Gottes" sein zu dürfen. Ich bin sicher, eine religiös-juristisch einwandfrei nachgewiesene Handauflegung, die auf die apostolische Sukzession zurückgeht, macht dieses Priesterseindürfen vor Gott nicht aus.

Der Satz des Leserbriefschreibers "nützt es nicht, so schadet es jedenfalls nicht" macht etwas vom Zynismus deutlich, den ich bei religiös-juristisch Abgesicherten und ihren Abhängigen oft genug beobachten mußte. Sie merken gar nicht, wie dabei Leben riskiert wird. Eben höre ich einen Satz vom Videofilm, den unser Sohn ansieht: "Wir haben unser Todesurteil unterschrieben."(Film: Jagd auf Roter Oktober)


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