Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

11 Juli 2004

"Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele. Die Eröffnung deiner Worte leuchtet, sie gibt Einsicht den Einfältigen... . Wende dich zu mir und sei gnädig nach dem Anrecht derer, die deinen Namen lieben... . Gib keinem Unrecht Macht über mich." Ich schrieb damals (Juli 1999), daß das innere Ohr für ein Zeugnis von Gott empfänglich werden muß und bereit, das recht Erfaßte vor dem "Runterfallen" zu schützen. Störendes(Nivellierendes) gehört zu diesem "Runterfallen" (Runtergezerrtwerden).

Ich kann nicht pauschal "tiefe"Religiosität oder Frömmigkeit bestaunen. Und ich kann auch nicht jede Spiritualität bewundern. Ich denke an Daniels Prophetie von der großen List des schrecklichen Herrschers, der ganz andere Methoden (als bisher) benutzt. Weiß man gar nichts von Jesu Mahnung, allzeit wachsam zu sein?

Nun schreibe ich den Brief unserer Tochter vom 11.7.99 ab:

Vor einigen Jahren mußte ich mir eingestehen: Es fällt mir schwer zu beten. Am besten gelingt es noch, wenn ich nur immer wieder einmal kurz bete. Ich zwang mich also nicht dazu, länger und häufiger zu beten. Aber ich war traurig über meine Schwierigkeiten. Als es später wieder besser ging, war ich im nachhinein froh, mich nicht mit Gewalt zu einem Mehr gezwungen zu haben. Ich hatte gespürt, daß von diesem Gewalt - Akt große Gefahr ausgegangen wäre.

(Lukas 22,15) Jesus sagt zu ihnen: "Ich hab mich danach gesehnt, mit euch dieses Passa-Mahl zu essen, bevor ich leide."

Man sollte nicht unerfüllte Sehnsucht oder Erwartungsdruck pflegen.

Wenn mir eine Form für Gottes Nähe schwerfällt (z.B. Bibel lesen, gemeinsam beten etc), dann bin ich froh, wenn ich zu einer anderen Form fliehen darf. Damit meine ich nicht, daß man sich vor allen Schwierigkeiten einfach drücken soll. Aber, wenn man flexibel wird, um die Form zu finden, die Gott für das Jetzt wünscht, dann tut man damit etwas gegen die "Abschaffung des täglichen Opfers" (Daniel Vision). Denn man muß sich wehren, solange es geht, damit das tägliche Opfer (z.B. das Gebet) nicht verhindert wird. Das ist auch dafür wichtig, daß Gott einem dann hilft, wenn die Abschaffung dann doch geschieht.

Flexibel werden, das bezieht sich auch auf die Formen, wie man mit seinen Nächsten vor Gott zusammen ist. Jesus sagt: "Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, dann bin ich mitten unter ihnen." Eine Stelle aus dem Alten Testament drückt aus, wie das auch aussehen kann: Weil schlimme Sachen geschehen (z.B. Spott, Verstöße gegen Gottes Recht), reden die Gottesfürchtigen ernst miteinander. Gott hört es, und es wird in ein Buch vor ihm aufgeschrieben. Das ganze erinnert daran, daß in der Offenbarung die gesucht werden, die wegen der üblichen Greuel seufzen. Nur sie bekommen ein Schutzsiegel, das vor Gottes Rache schützt.

Man soll seinen Weg mit Gott gehen. Die Emmaus-Jünger gehen gemeinsam und Jesus kommt dazu und geht mit ihnen. Aber Jesus hat auch gesagt, daß er Trennung bringen wird. Es kommt also der Moment, in dem man nicht dem Mitmenschen zuliebe abweichen darf vom eigenen Weg mit Gott.

(Micha 5,6) "Der Rest Jakobs, mitten in vielen Völkern, wird sein wie der Tau des Herrn,... , er wird nicht auf den Menschen hoffen..."

Gott kann eine Gebetsform häufig wollen oder weniger häufig oder sehr häufig, regelmäßig oder unregelmäßig oder erst so (z.B. regelmäßig) und dann anders.

Soweit der Brief unserer Tochter.

 

12. Juli 2004

Am 12.Juli 1999 zitierte ich Jeremia 6,9. Gott fordert Jeremia auf, nocheinmal in seinen Weinberg zu gehen. Er soll noch einmal gründlich Nachlese halten am Überrest Israels. Jeremia klagt: "Zu wem soll ich noch reden und wen warnen, daß sie hören. Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten und sie können nicht acht geben. Siehe, das Wort des Herrn ist ihnen zum Hohn geworden, sie haben keinen Gefallen daran."

Es ist merkwürdig: Es ist (wie so oft) für einen neuen Anlauf der Überrest Israels genannt. Im gestern abgeschriebenen Brief unserer Tochter ist auch vom Rest Jakobs (=Israel) (Micha 5,6) die Rede, diesmal lobend, die Umkehr ist gelungen.

Offensichtlich will Gott der Nachlese, die er Jeremia (trotz seines Zauderns) aufträgt, nachhelfen mithilfe einer Strafe: "Ich strecke meine Hand gegen die Bewohner des Landes, spricht der Herr. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten machen sie alle unrechten Gewinn. Und vom Propheten bis zum Priester üben alle Falschheit, und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes nur oberflächlich und sagen: Friede, Friede! Und da ist doch kein Friede... Doch sie schämen sich keineswegs!"

Ich zitierte damals vor fünf Jahren das Lied der Debora, und zwar die Stellen, in denen sie israelitischen Stämmen ihre Unberührtheit und die Untätigkeit vorwarf. Und sie lobt die Kampfbereitschaft zweier Stämme: "Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab, auch Naftalie..." Debora drückt ihren ganzen Zorn gegen die Passiven aus: "Denn sie sind dem Herrn nicht zu Hilfe gekommen." Und dann lobt sie eine Frau, die gar nicht zu den Stämmen Israels gehörte (die aber mutig half): "Gesegnet vor allen Frauen sei Jael..."

Die Jünger Jesu wollten einmal Rache üben über einen Ort, weil die Bewohner dieses Ortes sie nicht aufnahmen. Jesus wehrte ab, diese Hilfe wollte er nicht. Aber harte Worte nutzte er, wenn die Situation dafür da war.

 

13. Juli 2004

Als ich heute die Anfangsseite des Briefs vom 13. Juli 1999 durchlas, dachte ich: Das Verhalten der Hiobfreunde habe ich schon mehrfach beschrieben, aber heute sehe ich einen nicht unwesentlichen weiteren Aspekt. Ich betonte wie so oft: Die Aussagen der Freunde sind über weite Strecken unangreifbare "Wissenschaft", regelrecht unfehlbar klingend. Anderes wieder ist voller persönlicher Erfahrungen. Alles hat aber einen entscheidenden Haken: Es : paßt nicht auf den, auf den sie einredeten. Hier kam mir der weiterführende Gedanke: Wenn ein Mensch nicht im Lauf seines Lebens ernstzunehmend lernt auf Gottes Signale zu hören, wird das Gebet zunehmend dem ähnlich, was die Freunde Hiobs taten. Es wird ein religiöses Geschehen, das nicht zu dem paßt, was Gott von sich mitteilte. Es ist auffallend, daß Gott am Schluß nicht einzelne Angriffe auf Hiob angreift. Er faßt alles zusammen in dem Vorwurf: Ihr habt über mich nicht Wahres geredet wie mein Knecht Hiob... "

Menschen machen Phasen durch, in denen viel Früheres aus der Heilsgeschichte auflebt und manches davon eine wichtige Aufgabe wird (ist). Das Wort, das von Gott kommt, sagt Jesus, wird bei flachem Aufnehmen (z.B. wegen der vielen irdischen Hauptsachen) wieder vom Satan weggenommen.

14. Juli 2004

Am 14. Juli 1999 zitierte ich Jeremia 18,12: "Indes antworteten sie: Umsonst (redet Jeremia). Unseren eigenen Plänen wollen wir folgen... Darum spricht der Herr Folgndes: Fragt doch nach bei den Völkern, wer je solches gehört hat. Ganz entsetzliche Dinge vollbrachte die Jungfrau Israel (Christentum)... Doch ich lasse sie straucheln auf ihren Wegen, den altgewohnten Bahnen."... Gerade beim Abschluß einer früheren Zeit kommt das Alte nocheinmal herausfordernd bis hin zur Erfüllung eines bekannten Wortes: "Das Gute (das bisher Übliche") ist der Feind des Besseren. Jesus sagte einmal, daß die religiösen Führer ihrer Menschensatzungen zuliebe Gottes Weisung an den Rand drängen. Ich hörte damals im Juli 1999 in einer Sportsendung: "Die machen Regeln, damit sie mithilfe dieser Regeln dann die Menschen in den Griff kriegen. Alles Vorläufige führt- wenn es nicht zur rechten Zeit . vom Bessereren abgelöstwird- ins Chaotische. Im Traum habe ich erschrocken gesehen,, da sich Geschaffenes zurückentwickeln kann. Die "Mineralisierung" der Frau des Lot hat damit zu tun. Damals als ein Fanatischer in Hebron (Grabstätte von Abraham und Sara) Menschen wie Gras ummähte, da hatte ich unmittelbar zuvor von einen erschreckenden Traum erlebt. Ich saß in der elterlichen Wohnstube in der Nähe des Ofens auf einem Sessel, den ich aus der Zeit kannte, in der meine an Magenkrebs operierte Mutter sich von der Operation erholen sollte. Ich saß also dort, wo meine Mutter saß als sie damit konfrontiert wurde, daß die erhoffte Besserung nicht eintraf, sondern alles dem Ende zuging. Ich sah voller Angst, daß die Wände sich bogen und der Mörtel weiche Masse wurde und wie dicke Würmer zwischen den Bausteinen hervorquollen. Zu der Zeit wurde mir durch eine etwas fremdartige Schreibweise von Sarajevo (Sarajevo) bewußt, daß es auch in der Berufung Rückentwicklungen gibt. Sara hieß vor ihrer Berufung Sarai. Und dann sah ich noch die Zurückentwicklung zur alten Eva im Namen dieser Stadt. Ich hatte aber auch am Tag vor dem Massaker in Hebron von einer hilfreichen Zurückentwicklung berichtet. Unser Sohn erlebte im Traum, daß er auf einem Friedhof von einem Hund angegriffen wurde. Zuvor harre er gemerkt, daß ein Mensch beerdigt werden sollte von einer Runde beweint wurde. Er stieß sozusagen als Fremder zu der Zeremonie. Dabei sah er, daß der beweinte Mensch im Grab in Wirklichkeit ein Tier war. Beim Kampf unseres Sohnes gegen den Hund machte er den Versuch, mit aller Kraft das Maul des Hundes zuzuhalten. Er drückte so fest, daß er schließlich nur noch ein zerdrücktes rohes Ei in der Hand hatte. Ich muß dazu sagen, daß unser Sohn schon als Kind besonderes Interesse an der Entwicklungsgeschichte der Säugetiere hatte.

Ich weiß, daß vorläufig immer wieder das Nichtmehrdienende entfernt oder ausgewechselt werden muß. Anderes muß "bloß"(?) sich weiterentfalten. Ich habe keine andere Wahl, denn der Stillstand wäre der Anfang vom "Blick zurück", der Anfang von der Versteinerung.

15. Juli 2004

Ich schrieb am 15. Juli 1999 keinen Brief, deswegen hob ich mir gestern die Hälfte des Briefs vom 14.7.99 für heute auf. Ich schrieb von Daniels Verurteilung (Löwengrube). Es fiel mir damals bereits der vermessene Menschenanspruch auf, daß ein Menschenwort unumstößlich sei. Daniel l6,13: "... Das Wort ist unumstößlich und nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unaufhebbar ist." Ich höre regelrecht den Anspruch Roms durch das Gesetz der heidnischen Meder und Perser hindurch.

Ich hörte heute vor fünf Jahren in den Fernseh- Nachrichten, daß man in de USA breit die intimen Aktivitäten ihres Präsidentes darlegt und sich damit befaßt. Ich schaltete rasch um, um nicht das Gleiche hier in Deutschland mitzumachen. Es kam auf dem nächstbesten Kanal die sofortige Antwort (man sah dabei große Flut und Überschwemmung): Das ist nicht nur... , sondern lebensgefährlich (soundsoviele Leute kamen in einem bestimmten Zeitraum um).

Jemand in meiner Familie sah im Traum, wie junge Leute heidnische Rituale vollzogen und dort, wo sie waren (feierten), war die ganze Umgebung tief dunkel (finster). Und man wußte: Es wird das "Bishierher und nicht weiter" von Gott vollzogen. Und dort, wo die Verheißung verhöhnt wird (nämlich nicht selbst auf Gott zu hören, nicht selbst vor ihm die Antwort zu geben, nicht selbst zu fragen), kommt es bei der Verweigerung der Umkehr zur gleichen Grenze. Jesus sagte einmal zu den religiös Bescheidwissenden: Weil ihr aber sagt, wir wissen, deswegen werdet ihr in eurer Sünde bleiben (werdet ihr nicht ohne Schuld sein).

16. Juli 2004

Ich zitierte am 16. Juli 1999 aus Jeremia 25. Da spricht Gott vom Zornwein, den Jeremia "all den Nationen zu trinken geben soll, zu den er Jeremia sendet. Ich hörte heute Morgen eine Pfarrer Fliege Talkshow über Wiedergeburt. Ich bin keineswegs von den gebrachten Theorien überzeugt. Aber, daß Jesus sagt: "Elia war schon da" (das könnte auch heißen: Er steckte verstärkend hinter Johannes dem Täufer), das heißt für mich auch, Jeremia könnte bis auf den heutigen Tag beteiligt sein am Austeilen des Zornwein Gottes. Ich weiß, daß die Christen ganz sicher sind, daß das alles finsteres Altes Testament ist. Mit links unterschlagen sie, daß Jesus von der Zuspitzung der Not spricht, die kommen wird. Es kommt in diesem Jeremiatext ein Satz vor an den ich heute bei der Fliege- Sendung denken mußte. Offensichtlich macht dieser Becher in einer bestimmten Phase Menschen besoffen, sodaß sie sich "wie toll aufführen" aufführen. Ich nenne ein Beispiel des großen Religionsfriedens- Machers Jürgen Fliege: Stellt ein Buddhist heraus, daß er nicht von einem persönlichen Gott ausgeht, sondern von einer Instanz, dann macht Pfarrer Fliege seinen Glaubeneinheitsbrei mit folgenden Gastgeber- Geschenk publik. Er machte eine Bemerkung, die signalisierte: Ist ja bei uns auch so: "mach dir kein Bildnis". Herr Fliege kommt sanft und smart daher und doch tut er der Sache Gottes soviel Gewalt an, wie so schnell kein anderer, Er macht es "mit links" und er sprach sein eigenes Urteil als er sagte: Wir gehen oberflächlich an ein ernstes Thema heran. Mein Mann sah eine Weile zu und dann sagte er: so ein frecher Kerl, der nimmt in keiner Weise Partei für die Sache Gottes. Und weil er aufzählte, daß jeder, der nach der Weise Jesu lebt oder nach der Weise Mohammeds, bereit ist für die Wiedergeburt, deswegen sage ich: mein Ziel ist die Auferstehung. Dazu kann gehören, daß Gott mir wie er es zu Daniel sagte zuerst eine Ruhepause gönnt, damit ich wie Daniel in ferner Zukunft meinem neuen Auftrag gerecht werden kann. Und wenn Pfarrer Fliege dem Publikumsgeschmak gemäß sagt, Judentum und Christentum und der Islam kämen aus der gleichen Quelle, dann erlaube ich mir zu sagen: Vom Judentum und vom Christentun weiß ich das auch. Vom Islam weiß ich das nicht. Ich weiß z.B. nicht, ob Gott aus Enttäuschung darüber, wie wenig sein Angebot, nämlich Christus angenommen wurde, einem gewaltigen Rückwärtsschritt plante (mehr Vorschriften denn je) oder ob Gott einen Doppelgänger gewähren ließ, der viel Wahres sagt, um eine Gundlüge zuzudecken. Wie gesagt, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß Gott das Herz eines Juden, das Herz eines Christen und das Herz eines Moslem durch seinen Sohn ansprechen kann, sodaß Auferstehung gelingt. Ich weiß aber auch, daß das Entwicklungsschritte braucht und wahrhaft guten Willen und so manche Juden und so manche Christen und so manche Muslime schaffen dies Schritte erst nach Abstand zu allem, was man ihnen an Irreführendem zu Lebzeiten einredete. Es ist in der Schrift einmal die Rede (Offenbarung 20,5) davon, daß bstimmte Tote keineswegs erneut geboren werden müssen (Pfarrer Fliege sprach in diesem Zusammenhang von einem "Naturgesetz" und ich dachte: Ja ein "Naturgesetz" steht bei euch Vorführpfarrern bestimmt über Gottes heiliger Absicht. Jesus sprach ausdrücklich von einer ganz anderen Wiedergeburt (Johannes 3). Ich sehe bei vielen Begründungen für die "Naturgesetz"- Wiedergeburt viel Natur an Werk. Z. B. gibt es Phasen in einem Menschenleben, in denen Parallelen zu anderen (früherem ) gelebtem Leben aktuell sind, daß da Erinnerungen übertragen werden können, das ist für mich selbstverständlich Ich behaupte jedoch nicht, daß es diese Wiedergeburt gar nicht geben könne. Für mich gilt, wir wissen es nicht. Und aus den Erlebnissen zu schließen, alte archaische Überlieferungen seien den Mitteilungen, die Gott durch die Propheten und durch seinen Sohn gab, überlegen, das ist absurd, Es ist wahr, was ich sage: Ich dachte an den törichten Anspruch, daß das Alter einer Theorie gleich die Überlegenheit signalisiert und ich machte eher zufällig das Radio an und da war gerade die Rede von der Selbstauflösung der Mayas. Aus der Geschichte ist bekannt, daß es oft genug gerade die Zeit der Hochblüte einer Kultur den Zusammenbruch einleitete. Mein Blick fällt auf den Jeremiatext . Ich hatte damals durch besonders große Buchstabe herausgestellt: "damit sie trinken und taumeln und sich wie toll aufführen."

Ich hatte eine Schreibpause eingelegt und dabei den Fernseher eingeschaltet. Prompt kam im WDR3 folgende Aussage: "Jesus war immerhin so Jude, daß er nur in einem koscheren Haus gegessen hat." Ich frage, darf man sich so oberflächlich an ein wichtiges Thema heranmachen? Ich hörte schon ganz andere Gelehrten- Meinungen über Qumran . Da wurde diese Mönchsgemeinschaft einfach nur Sektenart zugebilligt. Ich denke nicht daran in einen solchen Streit einzusteigen. Ich sage nur: Wenn das Wort der Zeugen nichts wert ist und irgendwelche Dokumente die Evangelien "entlarven", ja dann!! Immerhin wollte Jesus bei einen Zolleinnehmer essen und man sagt Jesus tadelnd nach, daß er mit Sündern Mahlgemeinschaft hält. Man hörte dann in der "Gelehrtensendung" wahrhaft Schimpfliches über Paulus. Sinngemäß, er habe einmal eine fragwürdige Vision gehabt, wie es denn käme, daß er von Augenzeugen des irdischen Jesus so wenig erfuhr. Sinngemäß Paulus wollte einen romgefälligen Jesus verkünden. Die Augenzeugen des irdischen Jesus seien von Rom beseitigt worden, so hatte Paulus freie Bahn für seine fragwürdige Lehre eines himmlischen Jesus und er habe die gesamte Lehre derart entstellt.

Jetzt bin ich doch froh, rechtzeitig laut und deutlich beklagt zu haben, daß man weithin Paulus regelrecht als obersten Kopf anerkennt, der sogar dort hochangesehen (höchstangesehen) ist, wo er bezeugten Worten aus Jesu Mund widerspricht. Luthers Rechtfertigungslehre (und nun auch Roms Lehre )beruht auf dem Hochmut des Paulus und seinen Eigenmächtigkeiten. Paulus hält es tatsächlich gerne mit Rom. Aber, ich glaube nicht, daß sein Wenigkennen der Lehre Jesu politischen Hintergrund hatte. Paulus war stolz auf seine Unabhängigkeit und auf sein Offenbarungserlebnis, indem er lernte, Jesus grundsätzlich anzuerkennen. . Er schloß irrtümlich von diesem Erlebnis auf alles, was er im Glauben vertrat. Sinngemäß(So sagt er es tatsächlich einmal): Ich brauche niemanden. Gott offenbart sich mir. Offensichtlich erlebte Paulus mehrfach besondere Mitteilungen Gottes, deswegen war noch lange nicht alles in seinen Aussagen pur. Mir tut sein Desinteresse an Jesu Erdenleben regelrecht weh Das ist der Grund, daß ich mich irgendwann entschloß, den vier Evangelien meine Aufmerksamkeit zu geben und den Paulusbriefen sozusagen den hintersten Platz zuzuweisen.

Der Gelehrte des Fernsehfilms über Qumran wurde völlig unglaubwürdig, als er behauptete, Paulus ("der Lügner") habe mitten in seiner Unwissenheit über Jesu Erdenleben die gesamte christliche Lehre geprägt. Die anderen Jünger Jesu seien nicht so romgenehm gewesen. Das sorgte für ihr frühes Eliminiertwerden. Es wurde das Ärgernis genannt (vom Gelehrten als Beweis gewertet, welch gewöhnlicher Mensch Jesus sei ), daß ein Kaiser verkündet, daß Jesus Gott wesensgleich sei.

Die Hoffnung und Sehnsucht der Menschen nach dem Messias, der vor der demütigenden Herrschaft Roms befreit, sah der Gelehrte als berechtigten und einzig legitimen Wunsch an. Manchmal denke ich, sehr vielen Menschen fehlt jedes Gespür dafür, daß die relativ nahe und die weiterreichende Zukunft in der anderen Menschen bedroht ist. Sie nehmen die Nahtod- Berichte so ernst, daß sie denken, das Rechenschaftgeben vor Gott erübrigt sich.

17. Juli 2004

Am17.Juli 1999 zitierte ich Zeitungsaussagen über einen Künstler, der in einem Kirchenraum seine Werke ausstellte. "Die Werke setzen sich alle mit der Religion auseinander." "Es sind aber keine Glaubensbilder," sagte Keuchle. Sie beschäftigen sich mit dem Tod, der Religion und der Philosophie. Meine Figuren wehren sich, sie sagen, Halt, ich will noch nicht sterben: Da geht es um das Sich- wehren, das Nicht- Nachgeben im Leben."

Ich schrieb damals, was ich im Lauf meines Lebens zu diesem Thema lernte: Annahme des rechtzeitigen Sterbens und das Sichwehren gegen vorzeitiges Sterben verträgt keine langatmige Beschäftigung mit Tod und Sterben. Es gibt die Situationen, in denen man Gott bitten darf, daß er uns rechtzeitig heimholt. Es gibt aber öfter Gelegenheit, Gott zu bitten, die ganze zugedachte Zeit lebendig (also nicht lebendig tot) durchhalten zu können und Geduld zu lernen. Und es gibt Grund für die Bitte, daß "alles drinn ist", was aufgetragen und anvertraut wurde. Daß man aus jeder Lernphase, die fertig ist, rechtzeitig in die nächste kommt. Ich muß an diese Stelle sagen: Die ernsthaften Warnsignale (bis hin zum Schrecken) in meinem Leben hatten oft mit der Gefahr zu tun, Ja zum Abschluß einer Lernphase zu sagen, dieses Ja aber nicht sauber durchzuhalten, denn zu diesem Ja gehört ein Nein. So wie Lots Frau keinen Blick zurück tun sollte, sich dann aber verführen ließ und somit zum weithin sichtbaren Warnzeichen wurde. Die Bitte um Kraft für das Durchhalten bis zuletzt

kann lebensrettend sein. Das klare Ja und das klare Nein, das ist eine lebenslange harte Lernaufgabe.

Ich gab damals vor fünf Jahren der Messiaserwartung des gestern zitierten Gelehrten im Voraus ein Stück Antwort. Ich schrieb: Ich sehe die im Alten Testament gegebene Verheißung erfüllt, wenn wie verheißen der Bezug zwischen den Geschlechtern gelingt und wenn wie verheißen Eltern ihre Kinder lieben (lernen) können (und umgekehrt), wenn also auch die Generationen einander konkret wohlwollend begegnen. Zur Erfüllung der Verheißung gehört nicht zuletzt der lebendige Bezug zu Gott. Er will seine Weisung in das Herz der Seinen schreiben. Das Hirtesein (z.B. von Eltern für ihre Kinder ) ist vorläufig und dabei kann und muß gelernt werden, wie wichtig es ist, dabei nicht (Glaubens- )Lehrer oder (Glaubens- )Vater zu spielen.

Es ist ein Riesenunterschied, ob ein Mensch lehrerhaft auf einen anderen einredet oder, ob er ein Zeugnis gibt, das der andere annehmen kann, ohne dabei unterwürfig zu sein.

18. Juli 2004

Gestern dachte ich, daß ich eine Passage des Briefs vom 17.7.99 nicht erneut aufgreifen soll. Es ging um eine Stelle im Jakobusbrief (Jak. 1,26). Jetzt habe ich doch Gründe.

"Wenn jemand meint, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist vergeblich. "Ich ging bereits vor fünf Jahren weiter, ich beließ es nicht bei der unbeschnittenen Zunge. Ich hörte in den vergangenen Tagen nicht wenig von Spiritualität. z.B. daß ein Mönch, der in Niederalteich die Wahl hat zwischen dem römischen Ritus und dem orthodoxen (byzantinischen?) und daß er mehr Spiritualität im orthodoxen Ritus erlebt. Nun bin ich kein Verteidiger des römischen Ritus. Ich verstehe auch, daß sehr oft die Gesänge im orthodoxen Ritus hilfreich für eine betende Haltung sind. Das "Mehr" an Spiritualität, das auf Ikonenkult oder auf feierlichem Herumtragen der Bibel und auf viel Goldfarbenpracht beruht, halte ich für mehr als fragwürdig. Ich habe die orthodoxen Theorien über den Ikonenkult gelesen und ich war darüber doch sehr erschrocken. Ich muß es sagen: Als ich einmal gerade dabei war, im AT den rohen Umgang Babels mit den Tempelschätzen verstehen zu wollen (auch, wofür das eine Strafe war), da fiel in diese Zeit ein Fernsehfilm über das rohe Wüten von Kommunisten (Originalaufnahmen) mit Kultgegenständen und liturgischen Prachtgewändern aus den orthodoxen Kirchen. Das ist nicht das einzige zeichenhafte Geschehen, das mich nachdenklich machte, ob es nicht eine reichlich materialistische (ungehorsame, unbeschnittene) Spiritualität gibt. Eine, die schon Israeliten begehrten, wenn sie z.B. einfach nicht loskamen von Höhenkulten oder von Baumkulten. Es gibt eine Sehnsucht nach giftiger Innerlichkeit. Sie kann große Befriedigung mit sich bringen, obwohl sie in den Augen Gottes ein Greuel ist. Wer die Menscheneigenmächtigkeiten nie hinterfragt, gleicht einem Ehebrecher, der nach vollzogener Tat arglos fragt: Kann denn Liebe Sünde sein. Ich weiß, daß die Orthodoxen (rechtgläubigen) strengen Regeln folgen. Wo es wirklich aus Treue zu Gott geschieht, ist das ja auch billig und recht. Wenn ich mir aber die Regeln ansehe, die bei der Entstehung einer Ikone beachtet werden müssen, dann fällt mir Jesu Aussage ein. Wegen eurer Menschensatzung verdrängt ihr Gottes Gesetz. Und ich erinnere daran, mit welchem Trick man meint, Christus greifbar und vorführbar zu machen: Man sagt, das Bilderverbot gilt nicht mehr, weil ja Gott in Christus sein Angesicht gezeigt hat. Ich sehe einen großen Unterschied darin, ob ein Bild erzählend gedacht und benutzt wird oder, ob man denkt, so Gott nahe zu kommen.

Ich selbst hatte in jungen Jahren ein sehr ausdrucksvolles, herausforderndes afrikanisches Bild in meinem Zimmer hängen, das Jesu Gesicht darstellen sollte. Ich weiß nicht, wie weit Gott Nachsicht mit falsch belehrten Menschen hat. Ich neigte sehr dazu, z. B in Kirchen sozusagen mit weit geöffneten Augen, Gottesbilder auf mich wirken zu lassen. Später hatte ich dann einen merkwürdigen Traum: Ein junger Mensch hielt seine Augen ausgerechnet dann weit offen, als gefährliche Strahlen seine Augen für immer schädigten (blendeten). Der Traum war auch insofern warnend für mich, weil der junge Mensch meiner Obhut anvertraut war. Für mich war die Bilder- Entwöhnungsphase keine leichte Sache. Es galt, viele eingefleischte (heidnische) Zwänge loszubekommen. Ich greife nocheinmal das Jakobuswort vom "vergeblichen Gottesdienst" auf. Wenn ich Gelegenheit bekam, einzusehen, was Gott im Hinblick auf Bildnisse will und was nicht und wenn ich dann einfach das Gewohnte beibehalte, dann kann es sein, daß ich zutiefst zufrieden bin über die besonders spürbare Spiritualität. In Wirklichkeit war es aber nicht nur eine sinnlose Spiritualität (sinnloser Gottesdienst), sondern auch noch eine Gott beleidigende freche Spiritualität. Ich formulierte vor fünf Jahren falsche Belehrtwerden so: Menschen helfen einander, ja sie zwingen einander, auf die entscheidende Stelle des Innenohrs einen weißen (blinden) Fleck zu kleben.

Diese letzte Passage habe ich bereits aus dem Brief vom 18. Juli 1999. An diesem Tag erlebte jemand aus meiner Familie im Traum, daß im Leseraum der Universität Panik ausbrach, weil sich die Leute (Wesen), die nicht helfen sich regelrecht explosiv ausbreiten. Nur die Flucht ist ein Ausweg. Bevor ich den Traum erfuhr, war mir durch einen Radiobeitrag über Literatur aufgefallen, was später an anderer Stelle zutreffend so formuliert wurde: "Plaudernd absichtslos zogen sie durchs Land und stellten dabei alles auf den Kopf..." Später kam ein altgedienter Theatermann zu Wort, der sagte als eine Art Zusammenfassung seines Schaffens, daß er den Unsinn, den man aus berühmten Stücken machte, verwarf und den Kern, den Grundkonflikt herausarbeitete. Mir gefiel der Ernst, wie er das sagte (also das Gegenteil von so mancher absichtslosen literarischen Plauderstunde, die alles auf den Kopf stellt. Welch ein Wirrwarr wird als was Großes angesehen).

Ich hörte an diesem 18.7.99 über das Radio von neugetauften Jugendlichen. Ich hörte von ihnen, daß Christsein ein ganz besonders gesellschaftliches In-Sein bedeute. Man hatte sich in Andechs versammelt, man ging groß vom "Heiligen Berg" aus. Dort wurde von den Jugendlichen geschwärmt, wie schön das mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Christen in Bayern sei. In Bayern sind alle so Christ, wie sie es noch eher vereinzelt in den deutschen Ostgebieten sind. Und ein Pater kannte sich besonders gut aus, wie das mit Geschäft und Geldverdienen auch kein Problem sei. Er hatte ja recht, daß Geldverdienen noch lange nicht Geldgier sein muß. Daß aber jungen Leuten vorgegaukelt wird als sei das von Jesus gemeinte Christsein halt doch eine besondere Bindung an die Kinder dieser Welt (Gesellschaft), das ist doch ein starkes Stück. Es zeigt sich durch die gesamte Heilsgeschichte dieser schmale Weg, nicht aus dieser Welt herausgenommen werden, aber sich keineswegs von ihr ableiten (mit ihr eins sein). Wer diese Grundherausforderung streicht, ist ein Verführer unmündiger Menschen.

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