Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

10. November 2004

Am 7. 11. 1999 schrieb ich: "Es kommt alles auf das redliche Stehen vor Gott an. Wer da die Wahrheit redlich will und lebt, wird über die Wahrheit zur echten Freundschaft mit Gott gelangen. Das Bündnis mit Gott verträgt keinen törichten Menschenstolz (Selbstvergötzung, Götzendienst jeglicher Art), keine eigenmächtigen stolzen Ziele. In Psalm 107,26 wird beschrieben, was stolze Eigenmächtigkeit ausmacht: "Sie stiegen zum Himmel empor, sie suchten hinab in die Tiefe, es versagte all ihre Weisheit. Dann aber schrien sie zum Herrn in ihrer Not und er führte sie heraus aus der Bedrängnis. Er verwandelte den Sturm in Stille...und er führte sie in den ersehnten Hafen."

11. 11. 2004

Der Einzelne weiß, daß die Meinung der Mehrheit "Bedrängnis" mit sich bringen kann. Die Schrift berichtet von Ratsversammlungen Gottes. Es gibt also auch Mitsprache. In einem Fall wird die Initiative einer Person von Gott bestätigt. Im Unterschied zur Demokratie ist nicht die Mehrheitsmeinung maßgebend, sondern maßgebend ist Gott, der König der Entscheide. Volksherrschaft hat seinen Platz bei Kaiserangelegenheiten. Welch ein Trost für den Einzelnen, der seinen ureigensten Weg gehen will, den Weg, der Gottes Absicht entspricht. Ich schrieb damals am 7. 11. 1999: "Ist es etwa nicht traurig, wie die Demokratie die Jagd auf Menschen fördert? Heute füge ich hinzu: Ist es nicht traurig, daß in der Kirche ein absoluter Herrscher (ein bloßer Mensch!) dafür sorgt, daß gültige Mitteilungen Gottes an Einzelne Personen oder an gehorsame Gruppen gleich systematisch mundtot gemacht werden?

Wenn in Glaubensentscheiden Mehrheitsentscheide ihren Platz haben sollen, dann nur dort, wo es nicht bereits Weisung Gottes gibt und wo dem Bündnis des Einzelnen mit Gott keinen Schaden droht.

So wie alles geworden ist, greifen Mehrheitsentscheidungen zynischer, gottloser Art sowohl in öffentlichen Veranstaltungen als auch in kleineren Gruppen (z.B. in Familien) nach den Seelen der Jungen und verderben sie. So gehört man (so man alles passiv hinnahm) zu denen, die junge Menschen ermunterten, aus ihrer Zukunft ein Kinderzimmer und zugleich ein Altersheim (für das eigene Zurückgebliebensein) zu machen. Ist es Zufall, daß ich gestern (also am 6. 11. 99) beim Durchblättern der Zeitung sofort nach der Überschrift "Vater würgt Kind" auf der nächsten Seite ein Papstfoto vom Indienbesuch sah? Niemand wagt öffentliche Sünde (und den "Anstoß zur Sünde"), die religiös verbrämt ist, wirklich beim Namen zu nennen. Das, was nach religiöser Weltmannsart am Papstbesuch kritisiert wird, trifft das Ärgernis nicht. Man sieht die Tragweite dessen, was Christus (der Messias) brachte und dessen, was er seinen Jüngern verbot ( z.B. niemanden Vater oder Lehrmeister zu nennen), nicht. Es fehlt die Dankbarkeit und die ernstzunehmende Antwort auf das Angebot. Eben (11. 11. 04, 16 Uhr 20) machte ich eine kurze Schreibpause. Ich hörte da einen Jungen im Radio sagen, daß St Martin ursprünglich ein Diener des römischen Kaisers war. Ich dachte: So wie alles wurde, war ich zu bestimmten Zeiten in meinem Leben Diener des römischen religiösen Weltherrschers. Ich konnte bei meiner Fixierung auf den Papst nicht Gott die Aufmerksamkeit und Liebe entgegenbringen, die Gott - dem König der Entscheidungen - zukommt (zwei Herren kann man gleichzeitig dienen).

Damals am 11. 11. 1999 sah unsere Tochter im Traum einen politischen (religiös-politischen?) Ort, der eigentlich Privatpersonen gehörte. Sie sah alles in der bedrückenden Einsicht: Es ist alles so wie damals, als das Volk nach Gottes Absicht fragte in der Hoffnung, er sage (beabsichtige) ohnehin das, was das Volk und seine Führer will. Als dann aber durch Jeremia (ein Bild für Christus, den Messias) erfahren wurde: Nein, genau anders, da ging man hin und bezichtigte Jeremia der Lüge. Haben "Christen" den Mut, sich vorzustellen, wie das ist, vor der einzigen Tür zu stehen, die gute Zukunft verspricht, und hören zu müssen "Weg von hier, ich kenne euch nicht, ihr gehört nicht zu meinem Haushalt"? Hat Jesus das etwa nicht unredlichen Religiösen vorausgesagt? Hat er auch nichts vom rechtzeitigen Ölholen für die Lampe, die in der Finsternis aushelfen soll, gesagt? Hätten die klugen Jungfrauen in dieser brisanten Situation etwa mit den Törichten und Faulen teilen sollen, damit alle das Ziel verfehlen? In diesem Gleichnis ist das ureigenste Tun genannt. Ich werde nun ein Gleichnis nennen: Wenn positive Behinderte im Fernsehen gezeigt wurden und diese betonten, daß sie nicht das bedauern, was sie nicht können, sondern daß ihnen das wichtig wurde, was sie können, dann dachte ich oft: Das sind wahre Helden. Ich selbst rechne mich nicht zu Helden, und doch erlebe ich zur Zeit dankbar, wie kostbar mir das ist, was ich wieder selbst tun kann, nachdem es vor etwa zwei Monaten so aussah, als sei ich ein Pflegefall. Ich sehe in meiner Freude über das, was ich trotz meiner (von Menschen) nicht therapierbaren Behinderung noch selbst tun kann, ein Zeichen für die Glaubensebene: Es mögen von verschiedensten Seiten Angriffe kommen, auch solche, die die Kräfte aufzehren (Es ist in der Schrift die Zeit vorausgesagt, daß der Feind die Kräfte von Gottes Getreuen aufzehren wird), und doch will ich das mir jeweils noch Mögliche selbst tun.

Zum Thema "Gott will es oft anders, als der Mensch denkt", kann ich Aktuelles (10. 11. 2004- 11. 11. 2004) beitragen: Ich habe durch die Krankheit Polyneuropathie gerade nachts unter schlimmen Schmerzzuständen zu leiden. Im Krankenhaus wurde eine Schmerztherapie verschrieben, die Tag und Nacht gleichermaßen den Schmerz bekämpft und unter anderem die Nebenwirkung starke Müdigkeit hat. Durch ein Telefonat mit einem Arzt wurde mir geraten, ein anderes Mittel zu probieren, es beruhe auf dem ähnlichem Wirkstoff, zeige sich aber oft verträglicher. Ich nahm bewußt das bisherige Mittel gestern am Tag nicht ein. Ich hatte das zuvor schon einmal probiert und in der Nacht erneut schlimme Schmerzen erlebt. Es bestätigte sich, was man mir zuerst sagte: Wenn ein gewisser Level an Wirkstoffen fehlt, schafft es die Abendtablette nicht mehr, den Schmerz zu bekämpfen. Beim neuen Mittel, ich nahm es spät am Abend erstmals, schien das nicht so zu sein. Ich schlief zwar nicht so gut wie beim anderen Mittel. Es scheint aber auch am Tag nicht gar so müde zu machen, wie beim ersten Mal.

Nun muß ich das berichten, was ich auf anderer Ebene zu lernen hatte. Vorweg: Ich glaube, daß es ungewöhnliche, von Gott selbst bewirkte Heilungen gibt. Ich durfte selbst solches Heilwerden erleben. Ich meine nicht Heilungen, die auf besonderen Beziehungen zur Geisterwelt beruhen. Ich weiß aber auch, daß der mir von Gott zugedachte Leidenskelch ausgetrunken werden muß. Dabei spielt der Gebetssatz von Jesus eine Rolle: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe." Nicht zu vergessen ist aber der vorausgehende Satz: "Nimm diesen Kelch von mir." So war meine gestrige Gebetsaussage die Bitte, daß Gott mir die Schmerzen nimmt oder mildert, die mich zwingen, die stark müde machenden Schmerzmittel zu nehmen. Ich hatte Hoffnung, daß sich das in der kommenden Nacht (ohne Tabletten) erweisen kann. Ich diskutierte am späten Abend mit unserem Sohn dieses Vorhaben. Er war der Ansicht, daß ich das neue Medikament nehmen sollte. Ich war selbst im Zweifel, ob mein Vorhaben eine Herausforderung Gottes sei, obwohl meine Einstellung "nicht mein Wille geschehe..." ernsthaft war. Sofort nach diesem Gespräch setzten die Schmerzen ein und ich wußte, ich soll das Medikament nehmen.

Ich war heute betroffen, als ich im Brief vom 7. 11. 1999 las, daß das Volk Jeremia nach der Absicht Gottes fragte und dann - als Gott nicht wunschgemäß antwortete - bezichtigte man Jeremia der Lüge. Ich verschrieb mich eben, indem ich folgendermaßen tippte:"bezichtigte man Gott der Lüge". Ich habe damit eine Versuchung des Menschen (also auch meine eigene) Versuchbarkeit ausgedrückt. Unser Sohn argumentierte bei seinem Rat, die Tablette zu nehmen, so: Du hast doch schon oft in der Sache um Heilung gebetet und eingesehen, daß das ein dir aufgetragenes Leiden ist. Ich sagte: Ja, aber ich hielt es dabei doch für möglich, daß einmal der Zeitpunkt dafür da ist, daß in der Sache (zusammen mit anderen Leiden, auch in Solidarität mit anderen Leidenden) beharrliches Flehen notwendig ist.

Ich komme dann in die oben genannte Versuchung, wenn ich vergesse, daß Gott anderes vorhaben kann als ich es will. Es bleibt aber wichtig, daran festzuhalten (redlich zu glauben), daß Gott alles vermag, was er will. Zur Aussage Jesu, daß man alles erhält, worum man wahrhaft glaubend bittet, muß auch die Aussage Jesu bedacht werden: Nehmt täglich euer Kreuz an. Kommt hinzu, daß man nicht selten wie der Vater des besessenen Kindes beten muß. Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.

Damals im November 1999 hatte mein Mann einen Traum, der eine Grundforderung großer und kleiner Gemeinschaften ausdrückt: Es geschieht nur dann Gerechtigkeit, wenn sich niemand unrechtmäßige Vorteile gegenüber anderen aneignet (ergaunert). In diesem Traum berichtete jemand, der für Finanzmittel zuständig war, daß ein anderer fast jede Woche einmal zu ihm kam und sich beschwerte, daß die ihm zugeteilten (Finanz-)Mittel für dies und das nicht reichten, daß er ungerecht behandelt wurde bei den verschiedenen Zuteilungen (Töpfen). Der Betreffende (an den die Klagen gerichtet wurden) war schon so weit, daß er ihm einen eigenen Haushalt zugestehen wollte (ein Topf für alles), damit er Ruhe gibt. Das war gegen alle Regel. Er hörte: "Mach das nicht" und im Nachhinein ist er sehr froh, es nicht getan zu haben. Es hätte neue, schlimme Probleme gegeben. Mein Mann beschrieb nicht, woher der Warnruf kam. Ich nenne diesen Ruf einfach die Stimme des Gewissens.

Ich kann aus eigener Erfahrung beim Notengeben in der Schule Folgendes berichten :im ersten Halbjahr kam so manche Schülerin und versuchte mir durch Vergleiche mit Schulaufgaben anderer zu beweisen, daß minimale Punktunterschiede der Grund für eine ganze Note schlechter waren. Ich sah ein, daß dieses genaue errechnen der Punktzahl zu Recht zu Ungerechtigkeiten führt. Ich begann neu Fragen zu stellen und Antworten zu bewerten. Es konnte Das Zählen und Rechnen immer noch eine Rolle spielen. Aber am Schluß der Arbeit horchte ich noch einmal so ganz neu, ob denn Gerechtigkeit geschieht. Es gab keine mißtrauischen Fragen mehr, warum z.B. eine Mitschülerin eine bessere Note hat. Ich bin überzeugt, daß es in Politik und Gesellschaft äußerst hilfreich wäre, wenn der Mut da wäre vor abschließenden Entscheiden auf die eine oder andere Art wirklich Gerechtigkeit zum Zug kommen zu lassen.

13. 11. 2004

Am 13. 11.1999 zitierte ich Ezechiel 22ff. Gott befahl diesem Propheten "die Stadt der Mörder anzuklagen". Gott führte dann die Einzelheiten des mörderischen Tuns auf. Ich zitiere besonders die aktuellen Beispiele: "Jeder pocht auf seine Macht, unschuldige Menschen mit Gewalt und List zu verderben. ... sie unterdrücken die Fremden... der Sabbat wird geschändet. ... Bestechliche Richter verurteilen Unschuldige... und die Notlage der Armen wird schamlos zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Mich aber den Herrn hat man vergessen.

In Ezechiel 22,26 spricht Gott die Stadt direkt an: Deine Priester haben meine Gebote willkürlich ausgelegt...Sie machten keinen Unterschied zwischen heiligen und unheiligen Dingen, belehrten das Volk nicht darüber, was unrein macht. (auch wenn Jesus äußerliche, leer gewordene Reinheitsvorschriften ignorierte, so betonte er doch in verschiedenen Situationen die Wichtigkeit innerer Reinheit)... Sie ließen es zu, daß man mir ohne Ehrerbietung begegnete... Deine Propheten decken all das mit beschwichtigenden Worten zu." Am ersten Pfingstfest nach Jesu Erdenleben erinnert Petrus an Joels prophetische Worte: Alle werden Propheten sein. Es ist also jeder herausgefordert mitzuhelfen, daß zur echten Zeit Gutes gut und Böses böse genannt wird.

14. 11. 2004

Die Ezechiel Worte habe ich damals vor 5 Jahren nicht gesucht. Ich schrieb: Es gab Anfangssätze, von denen ich spontan merkte: "Sie passen heute, Sie sind akut (13. 11.99) Gestern wählte ich diese Ezechielstelle aus, weil sie Sünden und Frevel unserer Zeit treffend beschreibt. Nicht lange nachdem ich gestern mit dem Schreiben aufhörte, erfuhr ich durch ein Telefonat von einem konkreten Fehlverhalten eines Priesters. Ich erfuhr aus erster Hand, wie, selbstverständliche Amtsverpflichtungen ignoriert wurden, wie man Menschen im Stich läßt, die in den angesehenen Kirchenkreisen verleumdet werden.

Ich wollte damals (13.11.99) einen Traum der vorausgehenden Nacht zurückstellen, um die in der Zeitung veröffentlichte "Alltagspredigt" im Brief zu kommentieren. Das ist ein Projekt, das gerade auch von der Zeitung initiiert wurde. Prominente predigen über ihre Art zu glauben. Ich merkte bald, daß mein Traum auf die Alltagspredigt hin gemünzt war. Vorweg: Die Predigerin hieß Lynen. (Mein Mann wurde in dem Ort Lünen geboren. ).Sie schwärmte von "guten Geistern". Ich mag diesen Ausdruck nicht. Ich lernte, daß selbst dort, wo ich im Traum Verstorbene hilfreich erlebte, ich Distanz brauche, um so ein Erlebnis nicht zu inhallieren. Wenn Verstorbene das Ziel der Erlösung erreichten, sind sie keine Geister mehr. Wenn Gottes Fügung Kontakte zu noch unfertigen Toten will (zum Beispiel im Traum), dann ist Wachsamkeit notwendig, denn die nicht abgeschlossene Läuterung birgt Ansteckungsgefahren. Schließlich liegt es oft in der Natur des Menschen, Toten ein besonderes Wohlwollen entgegen zu bringen. Jesus machte Andeutungen, daß der Zeitpunkt der Auferstehung in Einzelfällen unterschiedlich sein kann (Johannes). Selbst bei den von Gott als vollendet heilig Anerkannten brauche ich den Mittler Christus, um nicht durch meine Unfertigkeit in Versuchung gebracht zu werden.

Doch nun der Traum, von dem ich oben sprach: Ein alter Mann war zu uns gebracht worden, seine Familie, seine früheren Freunde und Bekannten wollten ihn nicht mehr und es war den Abschiebern eine merkwürdige Genugtuung(weshalb er zu uns gebracht wurde), zu sagen, ich sei seine einzige Enkelin. (eben [14.11.04] hörte ich im Radio die Urenkelin von Richard Wagner sprechen). Tatsache ist, daß dieser alte Mann (ich kannte ihn in meiner Kindheit und Jugend) nicht wenige biologische Enkel hatte. Mir erklärte er aber einmal im Leben mit Sorgfalt etwas, was ich später für meinen Berufsweg brauchte. Ich war jedoch insofern von der Einstellung her Enkel, als er in seinem Leben erwies, daß man aus eingefleischter, traditioneller Fehlhaltung (mit Mühe) herauskommen kann. Der Mann sprach mehrfach von Wüsten. Er hatte offensichtlich nach seinem Tod eine Läuterung durchgemacht und war wohl auch deswegen für seine bisherigen Bezugspersonen unmöglich geworden. Er lebte im Traum schon einige Zeit und ich dachte: So einen Besuch hatten wir noch nicht: Er ist überhaupt nicht anstrengend. Ich kann genau wie zuvor meiner Arbeit nachgehen. Er kennt offensichtlich unsre Art, wie wir leben und er lebt auch so. Er übernimmt ganz wie wir auch fällige Aufgaben. Auffallend war, daß da im Traum ein weißer Regiestuhl unbenutzt im Raum stand. Wie sehr ich seinen Ausstieg aus einer unguter Tradition schätzte, zu Lebzeiten war er herrisch und ungut dominant. Im Traum dachte ich: wenn er so bleibt, kann er bei uns bleiben.

Ich denke, es kommt alles darauf an, daß so ein Geläuterter und "Ausgesetzter seine erreichte Stufe nicht verrät. ("Halte fest, was du hast!")

Es ist wahr, was ich sage: Ich schaltete das Radio ein (13.11.99),als ich gerade vom Regie führen des Verstorbenen schrieb. weil mir einfiel, daß gerade Kirchenfunk zu hören ist, da hörte ich folgende Worte: "Die Prachtstraße zu St. Peter". Es ging um Roms Pläne für das Heilige Jahr. Der betreffende Mann (Traum), den eine abendländische - christliche Sippschaft ausstieß, war mir schon einmal im Traum begegnet. Da bot er mir zusammen mit seinem (bereits verstorbenen Sohn) ein wohlschmeckendes Getränk an. Jeder hatte ein kleines, ungewöhnlich geformtes Glas dafür. Sie brachten es mir an das Auto, damit ich nicht erst aussteigen mußte. Sie signalisierte mir, daß sie wissen, daß ich in einer wichtigen, eilenden Sache unterwegs sei. Kurz nach diesem Traum war ich bei einem Einkauf (Hertie/ Haushaltswaren) betroffen. Als ich an der Kasse dran war, rückte die Verkäuferin ein Paket vor sich zur Seite und da standen zwei kleine Glasbehälter mit der gleichen ausgefallenen Form vor mir. Ich habe deutliche Hinweise, daß auch die Firma Hertie für mich auffallend hilfreich war. Ganz abgesehen davon, daß ich bei meinem letzten Münchenbesuch (letzter Samstag im Oktober 1989)unserer Tochter das erste Kaufhaus Deutschlands Hertie zeigen wollte (es war aber zu). Mein Mann hatte Tage zuvor bei einer Dienstreise dieses Haus besucht und seine Eindrücke zuhause geschildert. Am Sonntagmorgen nach meiner letzten Münchenfahrt erfuhr ich erstmals in der Radiosendung "Sonntagsbeilage" die Geschichte (Gründungszeit) dieses Kaufhauses.

Mein Großvater mütterlicherseits hatte relativ nahe Vorfahren, die aus dem hessischen Ort Wüstensachsen auszogen. Ich sage das, weil die Alltagspredigerin viel von Wüste sprach und von Spurensuche.

Zum Traum vom alten Mann doch noch Folgendes: Ich habe Grund zur Aussage, daß Christus Verstorbenen die Läuterungswege weist (siehe die Evangeliumaussage, daß Jesus nach seinem Tod eigensinnige Väter in der Unterwelt unterwies) und da auch für hilfreiche Teamarbeit sorgt. Wir Menschen haben es also nicht nötig, Kontakte mit der Geisterwelt zu suchen.

19. 11. 2004

Vor 5 Jahren schrieb ich: Ich nahm etwas von Gottes Spurenlegen wahr, als ich merkte, daß er öfter als ich es für möglich gehalten habe, die gewöhnlichen Markthallen (Supermärkte und Kaufhäuser) als Ort seiner Fügung wählte. Ich muß nun doch einen merkwürdigen Zufall nennen: Weil der Sturm auf der Terrasse eine größere Kübelpflanze umwarf und mein Mann sie aufheben wollte, fragte er nach seinem "alten Anorak". Ich sagte: Der Anorak hat für uns eine große Bedeutung. Mein Mann wußte irgendwie worum es geht, er fragte (just in dem Moment als ich gerade von Markt- "Hallen" schrieb). Und ich sagte: "als Du in der Halle standest." Da wußte er wieder, worum es geht: Er hatte mich erstmals zum letzten Tanz (23 Uhr 30) beim Kehraus im Haus der Kunst (München) aufgefordert. Er war als Zauberer maskiert und in meinen Augen machte er in dem Kostüm keine gute Figur. Etwas widerwillig sagte ich ihm meinen Namen als er danach fragte. Ich fragte nicht nach seinem Namen. Ich hatte ihn schon vergessen als er am Freitag der gleichen Woche plötzlich in der Besuchshalle des Studentinnenheims stand: Von der Pforte aus wurde ich verständigt, daß da jemand in der Halle auf mich wartet. Der junge Mann, der einen (diesen jetzt alten) Anorak anhatte, der ihm besonders gut stand, hatte nun keinen entstellenden Zauberhut auf, gefiel mir nun auf Anhieb gut.

Im Brief vom 13. 11. 99 schrieb ich im Anschluß von den genannten Markthallen auch von religiösen Markthallen. Ich schrieb davon, daß diese Räume nicht selten zum Umschlagplatz für religiöses Machwerk wurden und daß Gott für das, was da alles im religiösen Outfit angeboten wird, Gott immer wieder überlegen für seine Kontrapunkte sorgt. Im Traum erlebte ich einmal frühere "Gottesdienst"- Dristess. Danach zeigte man mir in diesem Traum das Totenbrett, das mir von Ahnen zugedacht war. Und man sagte, das sei meine Aufgabe.

Am 16.11.99 begann ich meinen Brief mit einer Kernforderung Gottes, seine Zeit (seine Termine und Fristen ) ernst zu nehmen. Ausdrücklich sagte Jesus seinen biologischen Brüdern als er sich in aller Deutlichkeit von ihm absetzte: "Eure Zeit ist allezeit" Und er verwies auf den Unterschied: Er selbst gehorcht der Zeit- Maßgabe, der Zeitansage des Vaters im Himmel

Am 16.11.99 schrieb ich von einem Traum, den jemand in meiner Familie erlebte: Man sah eine religiöse Veranstaltung in einer Kirche. Man erkannte, daß die Teilnehmer auch aus Pilgern bestand, die zur fröhlich, euphorischen Feier gekommen waren. Und es kam im Träumenden die Einsicht, daß es nicht harmlos ist , in dieser Stimmung zu sterben.

Es ist klar, daß es nicht darum geht, Traurigkeit und verbissenen Ernst zu kultivieren. Es geht darum, nüchtern und wachsam zu sein, damit einem "die Stunde" nicht unvorbereitet trifft.

Ich hörte vor einigen Wochen (2004) im Fernsehen, wie gemütlich und humorvoll in Bayern auch die Religiosität gelebt wird. Heute hörte ich nun im Radio, wie "aufgeklärt" überlegen und reichlich spottend über Amerikas Religiosität gesprochen wird. Es wurden spottend glaubende deutsche Jugendliche interviewt und ich erinnerte mich dabei an nicht wenige Medienäußerungen , die genauso taten, als sei gesichert, daß neue religiöse Bewegtheit nichts anderes als Aberglauben sei. Wie gerne greift man zu komischen religiösen Trends (Torheiten), um auch redliche Aufbrüche lächerlich zu machen. Das alles paßt zu einem Satz, den ich im November 1999 im Traum hörte und aufschrieb: "Da hab ich also in Deutschland keinen großen Mut, zu sammeln (die Herde)."

21. 11. 2004

Es kann einem der Mut schwinden, in Deutschland und in so manchem anderen Land ein bekennendes Wort (ein Zeugnis) zu sagen. Auch im kirchlichen Raum gilt oft genug nur das reichlich verdrehende "Bekenntnis" .Ich zitiere dazu, was gestern der bayrisch christlichen Ministerpräsident veröffentlichte: "Wir leben in einem christlich geprägten Land, in (reinem)

Einem humanistischem Land. Ich versichere aufrichtig, daß das eben in Klammern gesetzte Wort "reinem" ohne jede Absicht geschrieben wurde, das Wort war überhaupt nicht in meinen bewußten Gedanken. Meine Gedanken kreisten um den Umstand, daß im engeren Sinn oft genug die Ideologie des Humanismus das Eigentliche des wahrhaft Christlichen bekämpft oder verfremdet. Es ist "ganz natürlich", daß diese Ideologie gerade nicht menschenfreundlich ist. Ist es wirklich für den Menschen gut, heute (20.11.04) am Totensonntag in der Radiosendung (BR) "Sonntagsbeilage" sich lustig zu machen über des Menschen (begründete) Hoffnung gerade nicht in Tod und Verwesung enden zu müssen. Und was sagen Menschen, die gerade wirklich "Jammertal" durchleben zu der vom Radio kommenden Verhöhnung ihrer Situation.

Manchmal denke ich; Hätte ich vielleicht die üblen Zustände nicht, die vom starken Schmerzmittel herrühren, wenn ich jeden Gedanken daran verdrängen könnte. Aber, ich muß mir sagen: Wenn es mir gerade gut geht, kommen die Zustände auch nicht, wenn ich daran denke, wie sehr sie mir zusetzten. Ich erinnere mich daran, daß ich im Krankenhaus am Anfang dieser Übelkeit meine Probleme einer Krankenschwester schilderte. Sie sagte, davon- von solchen Problemen- habe sie noch nie gehört. Und dann erfuhr ich, daß das sehr wohl eine von verschiedenen typischen Nebenwirkung sei. (andere erlebte ich dann auch noch), ich ging dann soweit, mir zu sagen: Dann halte ich lieber die Schmerzen aus. Ich setzte heimlich das Mittel ab und da erfaßte ich wiedereinmal, wie gerne ich Schlimmes (Jammertal) schnell vergesse, denn die Schmerzen lehrten mich: Vorläufig muß ich das Mittel nehmen, Ein anderes (verordnete) Mittel zeigte, daß die übelsten Zustände wohl noch häufiger kommen, obwohl die Müdigkeit tagsüber nicht ganz so schlimm ist, dafür aber der Schlaf oft gestört ist. Ich habe also abzuwägen, welche Seite des "Jammertals" erträglicher ist. Die Schmerzen waren so heftig, daß ich erleben mußte, daß ich froh war, alleine in einem Krankenzimmer zu sein. Denn erstmals in meinem Erwachsenenleben "jammerte" (weinte) ich, während der schlimmen Schmerzattacken.

Am 18.11.99 zitierte ich Amos 8ff "So ließ der Herr mich sehen: Siehe, ein Korb mit Sommerobst. Und er sprach zu mir: Was siehst du Amos? Und ich sagte: Einen Korb mit Sommerobst. Da sprach der Herr zu mir: Das Ende für mein Volk... ist gekommen, ich werde nicht mehr länger , schonend an ihm vorübergehen. Und zum Geheul werden die Gesänge des

Palastes an jenem Tag, spricht der Herr... Hört dies, die ihr den Armen tretet und darauf aus seid, die Elenden im Land zu vernichten.... Soll darüber nicht die Erde erbeben... ?Das schrieb ich im November 99. Heute (22.11.04) stieß ich auf Jesaja 59,1f" Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören, sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben, zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, daß er nicht hört.

Jesu frohe Botschaft hat zu tun mit dem neuen Angebot Gottes, durch den Messias sich neu dem Sünder zuzuwenden. Es ist aber keineswegs ein unwürdiges Betteln um die Gunst des Sünders. Gottes Angebot abzuweisen, das hat Folgen. Ist es Zufall, daß die Erde bebte als Jesus hingerichtet worden war?

22. November 2004

Das erste, was ich eben bewußt aus einem Brief vom 22.11.99 wahrnahm, war folgende Aussage über ein "Zu spät": "Es gibt solche Verspätungen, die es fast ganz unmöglich machen oder gar ganz unmöglich machen, eine Situation auch nur halbwegs zu meistern. Und dann sprach ich vom miesen Taktieren. Es ist wahr, was ich sage: Ich hatte kurz vor dem Beginn des Schreibens einen Brief fertig gemacht, indem ich eine nicht harmlose Verspätung und mieses Taktieren beklagen mußte.

So manches Taktieren kann dadurch verhindert werden, daß jeder, so gut es bereits geht, das Erbe von Gott (die zugedachten Talente) selber verwaltet.

Unsere Tochter schrieb damals im November 99 (Zeit des Totensonntags), daß der Ausdruck "ewige Ruhe" nicht ungefährlich sei. Ich zitiere: Es besteht die Gefahr, daß jemand dabei denkt, es handele sich um eine langweilige Zwangsruhe, um ein Schattendasein. In Wirklichkeit aber handelt es sich um ewiges Leben, nicht um ewigen Todesschlaf. Die jetzige Ära stellt die kommende in keiner Hinsicht in den Schatten.

Das Ausruhen nach Verfolgung und Mühe ist eine Art Auftakt. Nur Gottes Freunde können sich auf Ruh, Trost und Genesung freuen, z. B. der arme Lazarus; nicht aber z.B. der Reiche, der nach dem Tod schlimme Schmerzen leiden muß. Ihm wird sinngemäß gesagt, er habe seinen Anteil schon erhalten. Ich halte es für möglich, daß er später noch die Chance bekommt, als verlorener Sohn zurückzukehren. Denn wenigstens nach dem Tod kommen bei ihm Einsicht und Reue auf. Die Folter, unter der er geprüft wird und zu einer ersten Einsicht kommt, warnt jedoch davor, das mit dem Verlorenen Sohn als einfache , schnelle Abschlußlösung zu sehen.

Der Ausdruck "ewige Ruhe" ist in einer Hinsicht nicht ganz falsch. Denn ewiges Leben bedeutet auch Ruhe vor den Feinden und vor der Mühsal, und daß man ruhen darf (ohne Zwang), wenn man will.

(Markus6,30f) Und die Apostel versammelten sich mit Jesus und erzählten ihm alles, was sie getan hatten und was sie unterrichtet hatten. Und er sagte zu ihnen: Kommt mit zu einem einsamen Ort und ruht ein wenig aus..."

(Johannes 11,25-26) vgl. auch Jh. 11,23f Jesus sagt zu ihr: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, selbst wenn er tot ist. Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?"

In der Offenbarung 1,11 bis 3,22 ist immer wieder vom Siegen die Rede, was der bekommt, der siegt.

24. 11. 2004

Ich fahre mit dem Brief unserer Tochter fort: Hier sind Beispiele für das Siegen: die Bekehrung des Zöllners, die Bekehrung des Paulus... Wenn Kain Gottes Aufforderung, seinen eigenen Neid gegen Abel zu besiegen, befolgt hätte, dann wäre auch das ein Sieg gewesen. Man darf nicht denken ein Sieg oder ein großer Sieg würde ausreichen. Wie beim Kampf gegen die Drogensucht oder dem Alkoholmißbrauch kommt es auf das Durchhalten an.

Soweit der Brief unserer Tochter.

Unsere Tochter berichte damals einen Traum, in dem eindringlich vor leichtsinnigem Umgang mit Heiligem gewarnt wurde. Sie hatte mir auch Hebräer 10,26 genannt, weil da die Rede ist von der Schwere der Sünde, zuerst die Wahrheit empfangen zu haben und dann vorsätzlich, bewußt, freiwillig das Gegenteil zu tun.

Am Anfang meines Briefs vom 23.11.99hatte ich aus Jesus Sirach 11,30 ff zitiert. Da war von einem Funken die Rede, mit dem der einen ganzen Haufen Kohle in Brand setzt, der Gutes in Böses verdreht. Mein Mann berichtete mir an diesem 23.11.99 von einem Traum, in dem von einem gefährlichen Funke die Rede war. Es ging um Leichtsinn mit Gefahrgut fahrlässig umzugehen. Es kamen reale Ereignisse dazu, die deutlich machten: Es geht auch in diesem Traum um fahrlässigen Umgang mit Heiligem. Man kann nicht folgenlos mit Heiligem so umgehen als sei es Gewöhnliches. Im Traum meines Mannes war von einer gefährlichen "Schieflage" die Rede. Ich sage: Es ist eine gefährliche Schieflage, Heiliges so zu behandeln als liege es in Riesenmengen an einem Ort (Kompetenzzentren) während man als Gewöhnlicher von den Kompetenten nicht aufgeklärt wird, was Jesus allen seinen Anhängern zusagte (z.B die Sündenvergebung untereinander, wenn die Schuld vom Schuldigen genannt wird).

Ich brauche Gottes Führung, die nicht von Menschen kommt. Wie sollte ich sonst aus der Menge "berechtigter" Forderungen herausfinden, was wirklich von mir erwartet wird und was in meinen Möglichkeiten drinnen ist. Es ist nicht harmlos, wider besseres Wissen den Eckstein (den Schlußstein) zu verdrängen und das religiöse Kolonialherrenerbe hoch zu halten, samt dem Ziel und des Ansatzes, Menschen durch Meister und Väter betreuen zu wollen.

25. November 2004

Es ist ohne den Lehrer Christus, ohne den Helfer auf Dauer unmöglich, daß das wirklich Gute sich durchsetzt. Die religiösen Weltangestellten belegten noch immer, daß sie nur für Veranstaltungen vorbereitet sind. Kain hatte für sein Erntedank-Opfer wohl auch "alles richtig gemacht", bloß gönnte er Gott die Gabe nicht wirklich. Und er gönnte Gott auch nicht die Abelhingabe. Ich weiß, daß wahre Nächstenliebe diese Prüfung durchmachen muß. Noch die großartigste Wohltäterart stürzt in sich zusammen, wenn diese Erprobung nicht bestanden wird. Die innere Schiefhaltung wird auch daran erkennbar, daß großer Wert auf Vorzeigeprojekte gelegt wird, während die Menge der Menschen schäbig abgefertigt wird. Ich weiß, wer bei den "Säulen der Verwaltung" (bei den Trägern der Weltreligionen) hoch angesehen sein will, muß sein Herz an Vorzeigeprojekte hängen. Da kommt das unverzichtbare "Sprachenlernen" (für Heiliges, nicht einfach das Erlernen theologischer Begriffe) sehr sehr kurz. So kommt es, daß wahre Gesprächspartner Gottes (wahre Schüler Gottes) in den Hintergrund verdrängt werden, denn das Volk fällt gerne auf Vorzeigbares (auf Bluff und Lüge) herein. Das ist schon im AT gesagt ("Das Volk will es so"). Gott will Erntearbeiter, die ihn nicht hintergehen und die nicht Kinder dieser Welt sind. Wahre Jünger Jesu sollen gerade nicht auf bloße Vorzeige- Apostel ("die sich Apostel nennen, aber keine sind") fixiert sein, sondern notfalls nur im Untergrund arbeiten. Ich denke, es ist kein Zufall, daß der erste Kinofilm, den mein Mann und ich gemeinsam ansahen, hieß: "The Yellow Submarine"

Als ich nebenberuflich Religionslehrerin war, lag mir sehr daran, daß die Schüler ihre eigene Situation ernst nehmen und auch über diese Spuren , Zugang zu Gott finden. Eines Tages wurde ich von einigen Schülerinnen aufgefordert, genau so religiöse Ergriffenheit durch eine Meditation herzustellen, wie das Patres bei einer Missionstour in der Pfarrei taten. Ich betonte, daß das nicht in diese Klasse paßt und daß es nicht meine Art ist, auf diese Weise Zeugnis zu geben. Der Druck der Forderung an mich wurde groß und alles, was ich sagte, war auf einmal Dreck in den Augen der Meditationsfrommen. Die kleine Clique hetzte andere auf. Die Argumente der Aufgehetzten zeigten, wie Abhängige nach allem greifen. Wenn ich monierte, daß Geldeintreiben für Material anderer Fächer nicht in den Religionsunterricht gehöre, trumpfte man auf: Nun sei man schon bereit, einen selbstlosen Dienst zu tun und ausgerechnet im Religionsunterricht wird das als anstößig angesehen. Ich sah, daß ein nicht gerade kleiner Teil das freche Spiel durchschaute. Ich war froh, daß das Ende des Schuljahres nahe war. Am letzten Tag meines Einsatzes ließ die Anführerin durch einen Hörigen mir erst dann einen Brief überreichen als alle aus dem Raum gegangen waren. Man wußte, daß ich anonyme Befragungen nicht scheue. In dem Brief wurde mir gesagt, was ich kürzlich immer wieder aus Berlin (Abgeordnete) hörte: "Sie können es halt nicht."Weiter wurde gesagt, ich täte wohl den Schweigern leid, sonst würden sie auch mir ihre Meinung ins Gesicht sagen.

Und nun ein Zufall, der innerhalb meiner neunjährigen Tätigkeit in diesem Fach nur einmal vor kam. (Ich hatte keinem der Lehrer etwas von diesem Brief gesagt). Ausgerechnet dies Klasse wurde von der Schulleitung angewiesen, wegen Ausfall einer Lehrkraft eine Stunde Religion zu besuchen. Sonst- während des Schuljahrs- mußten Fachlehrer einspringen. Da kamen sie also und ich las den Brief vor und schrieb an die Tafel zwei Fragen. Vom Sinn her: Hat Ihnen meine Arbeit für die persönliche Weiterentwicklung genützt oder nicht? Und hat Ihnen mein Glaubenszeugnis genützt oder nicht? Als dann die anonymen Antworten vorgelesen wurden, war klar, daß die Schrei- Clique ein "Nein" auf ihrem Zettel hatten. Aber man kochte vor Wut darüber, wie viele doch ausdrücklich meine Arbeit schätzten.

Buchempfehlung:
"Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
Nähere Informationen zum Buch und Leseproben finden Sie unter: www.sieglinde-jehle.de


For more information see INTERNET (multilingual):       http://members.aol.com/Profetico