Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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23. April 2007

Am 16.4.07 berichtete ich von zwei Versöhnungserlebnissen im Traum. In beiden Fällen erfuhr ich nach dem Traum, daß diese Personen verstorben sind.

Es gab in meinem Leben einige Begebenheiten, die ein Hinweis darauf sind, daß manche Lernherausforderungen von Lebenden und Toten gemeinsam erlebt werden, die Entscheidung aber die Beteiligten selbst fällen müssen.

Merkwürdig war folgender Traum: Ich stand in der Küche der Nachbarn meines Elternhauses. Der Hausname dieser Leute lautete: "die Bischofs". Plötzlich kam eine andere Nachbarin (Marie) herein (Hausname:Hannese). Früher war es selbstverständlich, daß wir uns wegen unserem gegenseitigen Wohlwollen bei Begegnungen wenigstens einige freundliche Worte zuriefen. Nicht selten kam es auch zu einem Gespräch. Diesmal spürte ich ihren Ernst und ihre entschlossene Eile. Sie sagte: "Ich gehe da und da (an den Ort kann ich mich nicht erinnern) hin, da ist auch der X (sie nannte den Vornamen und den Familiennamen) soll ich etwas ausrichten?" Ich sagte entschlossen: "Da gibt es nichts auszurichten." Daraufhin ging sie eilends ihres Weges. Erst als sie weg war fiel mir erschrocken ein: Die ist doch schon tot! So wachte ich auf. Es war mir, als ob wir Beide geprüft wurden, ob wir den Ernst der Stunde erfassen und damit früheres Verhalten verlassen. Merkwürdig war, daß sie den Namen eines Mannes nannte, den sie unmöglich kennen konnte. Nie habe ich von ihm gesprochen und er lebte in einer ganz anderen Gegend. Mußte sie diesen Namen nennen, um meine eheliche Treue zu prüfen? Dieser Mann hatte in jungen Jahren deutlich sein Interesse an mir gezeigt. Ich erwiderte dieses Interesse nicht. Durch einen Ortswechsel verlor ich ihn bald aus den Augen. Meine Aussage: Da gibt es nichts auszurichten, hatte folgenden Grund: Ich hatte mir angewöhnt, grundsätzlich nicht nach den Lebenswegen früherer Bekannten aus der Zeit der Partnerwahl zu fragen. Es wäre im betreffenden Fall ein Leichtes zu erfahren, ob der genannte Mensch noch lebt, auch das tue ich nicht. Der Traum sollte ja auch die unserem Alter gemäße Reife prüfen. Es schien mir als hätten wir, jede auf ihre Weise die Probe bestanden Mir fallen gerade die Stellen des Evangeliums nicht ein, in denen Jesus einem Menschen sinngemäß sagte: Was geht das dich an?

Eine weitere Erprobung in einem Traum will ich berichtet: Ich war bei einem größeren Familienfest eingeladen. Ein Gast, den ich zuvor nie kennengelernt hatte, weil er schon viele Jahre tot war und den ich nur von Fotos her kannte, war wie selbstverständlich als Lebender dabei. Als ich von einem Raum in einen anderen ging, stand er plötzlich vor mir, Ich wachte gleich darauf mit folgender Einsicht auf: Der hatte Unsauberes (begehrliche Freundlichkeit) im Blick. Die Versuchung war in der Mischung gelegen. Denn wer will bei einem Familienfest Freundlichkeit mit Befremden begegnen, Zum Glück wachte ich sofort auf und konnte sortieren, was ich will und was ich nicht will.

In der Schrift ist zumindest einmal die Rede davon, daß ein Mensch vor seinem Sterben "sein Haus bestellte. "Hoffentlich gelingt es mir, rechtzeitig verkehrte Haltungen abzulegen, es gibt Hinweise darauf, daß es nach dem Tod mühsamer ist. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich einen engen Bezug zu einer Heimatvertriebenen aus Schlesien. Sie ist schon lange verstorben. Vor einigen Jahren sagte sie im Traum in ihrem Dialekt zu mir: "Bei uns hier hat es viele Fragen."

Es liegt mir daran, die Erinnerungen an Verstorbene nicht sterben zu lassen. Das bewußte Gespräch mit Verstorbenen suche ich nicht, so wie ich auch nicht zu Heiligen bete. Weil ich aber z. B. bei Suchen nach Verlorenem oder Verlegtem im Haus es komisch finde, Gott zu bitten, deswegen sage ich in diesem oder in einem anderem Fall: "Guter Gott schicke mir bitte die geeigneten Helfer!"

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