Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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14. April 2008

Wenn Menschen Gottes Signale nicht wahrnehmen wollen, dann kann es zunächst so aussehen, als ziehe sich Gott schweigend zurück. Nüchterne und wachsame Menschen werden jedoch aufhorchen und merken, daß Ereignisse in den Nachrichten lauter denn je schreien.

 

 

16. April 2008

Heute hörte ich im Radio eine ausführliche Sendung über Organspende und über das Recht auf ungestörtes Sterben.

Vor wenigen Jahren kam ich mit einem Menschen ins Gespräch, der sozusagen ganz frisch das Sterben eines betagten Familienangehörigen im Krankenhaus miterlebt hatte. Als er sagte, daß er zusammen mit den anderen nahen Angehörigen bewußt etwa eineinhalb nach dem Sterben beim Toten blieb, sagte ich, daß ich das gut finde, denn ich halte es für möglich, daß mit dem letzten Atemzug das Sterben nicht einfach abgeschlossen ist.

In der heutigen Radiosendung wurde nicht verschwiegen, daß eine Organentnahme Sterbeprozesse stören kann. Es wurde gesagt, daß die evangelische Kirche sozusagen in dieser Sache ein Auge zuhält, um doch auch den Menschen zu sehen, dem mit der Organspende aus großer Not herausgeholfen werden kann.

Wo immer es geht, vermeide ich "Vorausentscheide". Meine Familie weiß, daß ich eigentlich positiv zur Organspende stehe. Aber ich habe bewußt keinen solchen Ausweis. Ich mute meiner Familie im Ernstfall zu, gemeinsam redlich zu horchen, ob Gott Signale gibt. Wenn keine Signale da sind, muß man mit "ganz normalen" Überlegungen zu einer raschen Entscheidung kommen. Sollte Uneinigkeit herrschen, dann muß mein Mann entscheiden.

Es gab einige wichtige Familienentscheide, bei denen wir es so hielten. Etwas anderes ist es, wenn ganz persönliche Entscheide anstanden, also die Familie zunächst gar nicht gefragt ist. Es ist nicht so, daß man dauernd darauf aus ist, nicht selbst die Kriterien für eine Entscheidung zu finden. Z.B. unterschrieb ich vor medizinischen Untersuchungen die übliche Erklärung, daß man über die Risiken aufgeklärt wurde und einverstanden ist. Ein einziges Mal bat ich um kurze Bedenkzeit und ich nannte den Grund, nämlich, daß ich horchen wolle, ob Gott Einspruch erhebt. Der Arzt lächelte als ich das freimütig gesagt hatte und ich sagte zu ihm: "Sie lächeln?" dann gab er sich seriös. Ohne viel Erklären gab ich zur vereinbarten Zeit meine Einwilligung zur Magenspiegelung. Es ist wahr, was ich sage: Als ich wieder zu Hause war, kam gleich in den ersten Tagen der Fernsehbericht von einer tödlich verlaufenen Magenspiegelung. Der Schlauch, der in den Magen eingeführt werden sollte, wurde in die Luftröhre eingeführt.

Eines weiß ich, bei den Entscheidungen, bei denen ich redlich nach Gottes Absicht fragte, gab es nachträglich kein Bereuen meiner Entscheidungen. Es geht nicht darum, die Entscheide, die spürbar dem eigenen Ermessen zugedacht sind, aus der Hand zu geben und dauernd auf Zeichensuche aus zu sein. Es gab damals als ich den Arzt um Bedenkzeit bat (Magenspiegelung) Gründe für mein Verhalten, die ich noch nachträglich als ernst zu nehmend anerkenne.

 

 

18. April 2008

Im Fernsehen hörte ich Aussagen zur Papstreise in die USA. Eine Frau sagte, sie sei beglückt, den heiligsten Vater unserer Zeit zu erleben. Sein Gespräch mit den Opfern pädophiler Priester wurde als "ganz große Geste" genannt. Ein Priester (Radio Vatikan) sprach sichtlich verärgert vom "Tanz um dieses Thema"

Das Worte von der großen Scham wurden als "große Worte" bezeichnet. Es wurde berichtet, der Papst erkenne den Schmerz, den ein solcher Mißbrauch verursacht an.

Nicht ein einziges Mal hörte ich etwas von einer Vermutung, daß die ungewöhnlich große Zahl der Pädophilen bei kath. Priestern ein "bißchen was" mit dem Zwang zum Zölibat zutun hat. Jetzt sage ich, was ich einmal aus dem Mund einer Hausfrau und Mutter hörte. Ihr Sohn war bei den Ministranten: "Mir gefällt das nicht, daß die Meßdiener schon eine Weile vor Beginn des Gottesdienstes in der Türe zwei und zwei bereit stehen. Der Pfarrer schaut dann wiederholt so als wolle er sich über etwas im Kirchenschiff informieren, dabei reibt er sich an den Meßdienern". Eines ist sicher: wenn der Priester verheiratet wäre oder, wenn er nicht dem Zwang ausgeliefert wäre, ehelos leben zu müssen, dann hätte diese Frau wohl gar nicht so mißtrauisch hingesehen. Gestern schrieb ich von meinem Nein zu unnötigen Vorentscheiden. Das ist nicht nur eine Laune. Es ist mein Hoffen, mein Setzen auf Gottes Wirken und es ist meine Bereitschaft, Gottes Signale sehen und beantworten zu wollen. Es ist auch ein Menschenrecht, sowie eine Christenpflicht sich nicht unsauberen Menschenbedingungen zu unterwerfen. In höchsten Kirchenkreisen tut man gerade so als habe Jesus nie etwas zum Schwur und damit zum Gelöbnis gesagt. Außerdem paßt es gar nicht zu Jesu Art, junge Menschen auf Ehelosigkeit festzulegen, bevor diese begriffen haben, was das bedeutet. Wer um Jesu Willen ehelos bleiben will, bedarf keiner unsauberen Erpressung.

Haben die Verfechter des verordneten Zölibats noch nie daran gedacht, daß sie Gottes Führung im Leben jedes Einzelnen mißtrauen und vorgreifen? Und hat man noch nie daran gedacht, daß es dabei um ungemein fromm getarnte Gewalt geht? Es gibt ein Kriterium für wirkliche Nachfolge Jesu: Wie offen bin ich für das, was Gott jetzt von mir will. Im AT müssen Propheten immer wieder ausrichten, wie verletzt Gott ist, weil man seine Stimme nicht hören will

Hiob wußte, daß er Fehler hat, aber er wußte auch , bundesbrüchig war er nie geworden. Man sage mir nicht, das Festhalten der fromm getarnter "geistlicher" Gewalt habe nichts mit einem Bruch des Bundes zu tun, es sei halt ein Schönheitsfehler. Tatsache ist, solche Gewalt entstellt Jesu Botschaft. Hiob sollte sich unter Menschenurteil beugen und so Gott verraten und verleumden. Das alles um theologisch argumentierenden Bescheidwissern zu gefallen, zu ihnen überzulaufen. Am Ende der Hiobprüfung wies Gott auch ihn zurecht. Diese Belehrung war alles andere als diplomatische Pädagogik. Doch man bedenke, was Gott den drei Freunden sagte: Hiob 42,7: ""Und es geschah nachdem der Herr seine Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach der Herr zu Elifas...:Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt über mich nicht Wahres geredet wie mein Knecht Hiob...Hiob soll für euch Fürbitte tun... denn ihr habt nicht Wahres (Zuverlässiges, das Bestand hat) über mich geredet wie mein Knecht Hiob. Das Wahre, was Hiob über Gott bezeugte, war auch seine Haltung, daß er selbst erlebte, selbst vollzogene Treue zum Bündnis mit Gott von den ach so fromm argumentierenden Freunden (von seinen Beschuldigern) nicht schlecht machen ließ.

 

 

20. April 2008

Als ich heute Morgen das Küchenradio einschaltete, hörte ich als Erstes: "Ich trinke auf den "Papst, aber zuerst auf mein Gewissen." Meine innere Reaktion war: Mein Gewissen verbietet mir, irgend einem Menschen unbedingten Gehorsam zu versprechen.

Der Zuverlässigkeit einer Petrusbrief- Aussage traue ich, da werden Christen ermutigt, sich durch Christus zu einer heiligen Priesterschaft aufbauen zu lassen. Durch unsaubere, (genau genommen sündige) Versprechen entstand eine römische, eine vatikanische Priesterschaft. "Ihr habt nicht Wahres über Christus gesagt."

Es ist 12 Uhr47, eben hatte ich den Computer ausgeschaltet. Ich schaltete das erste Fernsehprogramm ein. Man sah den Papst und ich hörte von der Scham des Papstes über Mißbrauch...Es wird wohl noch lange dauern, bis Scham über die ach so fromme Bescheidwisserei erlebt wird, bis erkannt wird, daß an vielen Ecken und Enden Jesu Nachricht entstellt und mißbraucht wird, daß so viel Unwahres über Christus gesagt wird.

 

 

27. April 2008

Lukas 17,20 "Ein Pharisäer fragte Jesus, wann Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden werde. Jesus antwortete: Ihr irrt euch, wenn ihr meint, daß man das vorausberechnen kann. Man wird auch nicht sagen können: Schau her, da! Oder: Sieh dort! Denn schon jetzt richtet Gott unter euch seine Herrschaft auf! Dann sagte er zu seinen Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, wo ihr euch danach sehnt, auch nur einen Tag unter der Herrschaft des Menschensohnes zu erleben. Aber es wird euch nicht vergönnt sein. Man wird euch sagen: Schaut doch hierher oder dorthin, aber geht nicht hin und gebt nichts darauf. Wenn sein Tag da ist, wird der Menschensohn kommen wie ein Blitz, der mit einem Schlag den ganzen Horizont ringsum erhellt. Aber zuvor muß er noch vieles erleiden und von den Menschen dieser Generation abgelehnt werden." Die ganze Spanne vom "Schon jetzt" und das "Noch nicht" ist da angesprochen. Es gab und es gibt in meinem Leben Zeiten ("Tage"), in denen schmerzhaft (auf vielen Ebenen) die Macht des Fürsten dieser Welt ertragen werden muß. So lernte ich verstehen, was Jesus meinte, als er sagte, daß man sich danach sehnen wird, auch nur einen Tag unter seiner Herrschaft zu erleben, Und daß einem auch das nicht vergönnt sein wird.

Jesus sprach davon, daß die gekrümmte Frau, die er am Sabbat heilte, all die Jahre vom Satan gefesselt war. Es gibt also Krankheiten, die zu tun haben, mit der Herrschaft des Fürsten dieser Welt.

Einmal in meinem Leben fühlte ich mich verpflichtet, Jesu Anweisung, einen Ärgernis gebenden Nächsten nach dem ergebnislosen Emahnen (zuerst unter vier Augen, dann unter Anwesenheit von zwei Zeugen) dem Vorsteher der Synagoge (dem Pfarrer der Gemeinde) brieflich zu nennen. Weil ich gewohnt war, von den meisten Geistlichen keine Antwort zu bekommen, dachte ich, das Meine getan zu haben. Später erfuhr ich, daß es zu gelegentlichen Begegnungen des Pfarrers mit dem Ärgenisgeber kam, daß es dabei nie zu einem Gespräch kam. Deswegen schrieb ich dem Pfarrer noch einmal einen Brief. Kurz und bündig nannte ich einen wichtigen Grund für meinen Kirchenaustritt, nämlich, daß ich ganz andere (schwerer gewichtige) Ärgernisse an verantwortliche Stellen weitersagte (z.B. in der Zeit meiner Arbeit als Religionslehrerin an einer Berufsschule) und keinerlei Reaktion erlebte. Nichts von der Herrschaft des Menschensohnes war zu verspüren. Jetzt, viele Jahre danach muß ich sagen: Von den Leitern der Synagogen und des Vatikans wird ein Mensch als Unperson behandelt, der Jesu Worte auch dort noch ernst nimmt, wo sowohl Amtierende als auch Laien sich längst das Gewohnheitsrecht herausnahmen, Worte ihres "Herrn" zu ignorieren, ja als ungültig anzusehen.

 

 

28. April 2008

Als ich vor einiger Zeit hörte, wie sich eine Theologin das Jüngste Gericht vorstellte, dachte ich: Befasse dich nicht mit ihren Gedankengängen, sie sind einfach zu blöd. Inzwischen wurden Erinnerungen an eigene Nahtoderlebnisse wach, sie lassen Zweifel an rundum märchenhaft schöne Berichte über diese "Sterbeberichte" aufkommen. Ja, ich glaube den Menschen ihre Berichte, ich halte aber möglich, daß mancher dieser Berichte ein Bluff des Satans sind. Vielleicht fiel die genannte Theologin auf solche Berichte rein. Als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal einen Nahtod- Bericht hörte, beeindruckte mich wohl zu Recht seine Bericht, welche Schrecken er erlebte, als er im "Lebensfilm" Hintergründe und Zusammenhänge von unguten Entscheiden sehen (erkennen) mußte. Er nannte spätere Entscheide, bei denen die Erinnerung an das "Sterbeerlebnis" ihn eindringlich warnten, das ungute Tun zu wiederholen. Ein eigenes Nahtoderlebnis hatte zwei Teile: Zuerst sah ich eine längere Stoffbahn, dabei sagte ich mir dauernd: "Das kenn ich doch!" Das erste Stück war ein Strickmuster Streifen. Einen solchen fertigten alle Schülerinnen (etwa fünfte Klasse der Volksschule) an. Ungefähr 10 cm Höhe hatte jedes der verschiedenen Strickmuster. Den Anfang bildete eine Art Topflappen, den wir wohl in der zweiten Volksschule strickten. Fallengelassene Maschen waren behelfsmäßig wieder eingefangen worden. Weil ich am Anfang den Faden fester strickte, erinnerte die Form ein wenig an einen Blumentopf. Auch an meinen früheren Strick und Webfehlern erkannte ich, daß es mein Werk ist. Der größte Teil der Stoffbahn bestand aus verschiedenen Stoffmustern. Es waren Bildern für meine Lebensphasen ("Das kenn ich doch!"[mein Mädchenname ist Weber]). Auch da gab es Fehler zu erkennen.

Dann gab es einen Szenenwechsel: alles war total dunkel, nur einüberdimensional großer Hund (Rasse: tibetanischer Hirtenhund, er gilt in Tibet als heiliges Tier) war zu sehen. Es lockte die Versuchung, zu dem Hund über zu laufen, damit er mich nicht angreift. Ich widerstand dieser Versuchung. Nun sah ich ein sehr helles Licht aus großer Höhe und Entfernung auf mich zu kommen. Zunächst sah es einem außergewöhnlich hellem Morgenstern sehr ähnlich. Dann war mir als wache ich aus einem sehr intensivem Traumgeschehen auf. Beide Szenen hatten mit realistisch begründeter Todesangst zu tun. Tage nach diesem Geschehen schaute ich mir den Notizzettel darüber an, sehr betroffen las ich, daß bei dem Hund meine verstorbene Mutter stand. Da kam auch langsam genauere Erinnerung: Meine Mutter (oder vielleicht eine Doppelgängerin, ein Trugbild) war ein wichtiger Grund für die Versuchung, zum Tier überzulaufen, was ich zum Glück nicht tat. Meiner Familie sagte ich damals, sollte das Tier (der Satan eines Tages den Versuch machen, mich als Köder zu benutzen, denkt nicht daß ihr mich aus der Herrschaft des Tieres retten könnt. Oft denke ich mir, daß das sog. Fegefeuer oft aus dem Ertragenmüssen der Herrschaft des Fürsten dieser Welt besteht. Wer die Zeit zu wirken, versäumt, muß sie auch noch nach dem Sterben genau so lange ertragen, wie Gott das festsetzt. Wer auf Erden trotz der vorläufigen Herrschaft des Fürsten dieser Welt seine Hoffnung auf Christus setzt, der wird erleben, was er den Seinen versprach: Er wird sie nicht verlassen, sondern alle Tage bei ihnen sein bis ans Ende der Welt. Für die Aussage, daß der Vater Jesus am Kreuz nicht verlassen hat, habe ich einen wichtigen Grund: Einmal in meinem Leben hatte ich das schlimme Gefühl, von Gott verlassen zu sein. Danach wußte ich: Er führte mich durch diesen dunklen Tunnel, bis ich wieder selbst das Licht sehen konnte. Während der Zeit des Gefühls der Verlassenheit, half es mir, daß Jesus am Kreuz das erlebte, was ich gerade durchmache.

 

 

29. April 2008

Eben sagte mein Mann: "Das Tunnelunglück bei Fulda erinnert daran, was es heißt: Eine Herde ohne Hirten und dann erst die Möglichkeit, daß Hunde..."

In einem englischen Film treibt ein einziger Hund eine Schafherde in den sicheren Tod, indem er sie an den Rand einer Steilküste trieb und damit den Sturz ins Meer verursachte. Spontan fragte ich mich, ob ein Tier wohl so gezielt handelt. Und dann fiel mir ein Ereignis meiner Jugend ein. Auf dem Bauernhof meiner Eltern gab es auch eine kleine Schafherde, etwa zehn Tiere. Man hörte zu einer bestimmten Zeit, daß es im Dorf merkwürdige Einbrüche durch einen oder mehrere Hunde gab. Wir fühlten uns relativ sicher, weil jeden Abend die Hoftore geschlossen wurden. Doch eines Morgens stand man vor einem Schlachtfeld. Der Hund (oder die Hunde) muß regelrecht in einen Blutrausch geraten sein. Nur einige waren an ihren durchgebissenen Kehlen noch nicht verblutet. Das mörderische Tier wußte, wann es wieder artig zu Hause sein mußte. Mein Großvater war sicher: In der kommenden Nacht kommt der Hund wieder und er stellte dort eine Falle, wo offensichtlich in der Nacht zuvor eine Latte weg gebissen, weggerissen war. Man hatte auch erkannt, daß das Tier mit einem Sprung den Zaun überwand, denn der Nachbar hatte außen einen Sandhaufen aufgeschüttet. Am Morgen des zweiten Tages, saß der Hund tatsächlich in der Falle fest. Mit einem lockeren Seil ließen meine Brüder den Hund seinen Heimweg finden. Es war ein Hund aus dem Nachbardorf. Zielstrebig ging der Hund auf einen Hof zu, ging ins Haus und legte sich unter der Treppe, die in den ersten Stock führte, auf seinen offensichtlich gewohnten Platz. Die Mutter des Hausherrn war da und bestritt zunächst vehement daß der Hund zu einer solchen Tat fähig sei: "Der Hund ist alt und er bekommt bei uns das Gnadenbrot" Der Hund hatte bereits in unserem Dorf in mehreren Schafstellen gewütet. Nie riß er Tiere in seinem Dorf. Die Plage in unserem Dorf war mit seiner letzten großen Tat zu Ende. Am 14. April schrieb ich davon, daß dann, wenn Menschen die Signale Gottes nicht wahr nehmen wollen, daß es dann so aussieht, als ziehe Gott sich schweigend zurück. Daß aber dann Ereignisse in den Nachrichten zunehmend lauter als sonst schreien. Mein Mann sagte nach Bekanntwerden des Fuldaer Tunnel Unglücks: "Die Herde ohne Hirten." Nicht lange nach dem Fulda Unglück gab es noch einmal die Nachricht, daß eine Eisenbahn in eine Herde fuhr. Den Bericht über den Blutrausch Hund brachte ich auch, weil ich einmal in einem Buch las, daß ein Geistlicher sich selbst als Hirtenhund Gottes bezeichnete.

 

 

2. Mai 2008

Gestern wurde in einer Radiopredigt an Daniel in der Löwengrube erinnert. Die Ansprache erinnerte mich an einen markanten Traum, den ich in einer leidvollen Zeit erlebte (Ende Juli, 1985, im Brief an Kardinal Marx berichtete ich darüber. Dieser Brief ist im Internet). In dem Traum waren deutliche Elemente der Geschichte von den Jünglingen im Feuerofen und von Daniel in der Löwengrube enthalten: In einem glühend rotem Raum saß ich auf einem Stuhl. Ein Löwe hatte meinen Kopf in seinem Rachen. Spontan dachte ich: (von mir ausgehend):"Daniel hatte also doch Angst." Mit dem Gedanken wachte ich auf. Geraume Zeit später berichtete ich im Internet von diesem Traum. Wenige Tage danach las ich in der Zeitung: Ein Inder war mit seinem Kopf bereits im Rachen einer Raubkatze. Geistesgegenwärtig rammte er mit letzter Kraft sein Messer in den Leib des Tieres, es mußte von seiner "Beute" ablassen.

 

 

4. Mai 2008

Heute wurde ich durch die Radiopredigt einer ev. Kirchenrätin belehrt, was es auf sich hat, daß Jesus so ein bitteres Wort sagt, daß die Seinen niemand auf Erden jemand Vater nennen sollen: Was muß Jesus durch seinen Stiefvater erlebt haben, daß er so eine bittere (widersinnige?)Aussage macht!

Es gibt nicht wenige Worte Jesu, an die sich Menschen gerne mit Unterstellungen heranmachen. Für mich gilt immer wieder die Frage: Was hat er gemeint und was hat er nicht gemeint? Wenn Jesus sagt, daß man die andere Wange hinhalten soll, wenn die erste geschlagen wurde, dann hat er doch keine starre und automatische Regel aufgestellt. Hat er doch selbst das nicht getan, als ihn ein Knecht des Hohenpriesters auf eine Wange schlug. Hat Jesus gesagt (gemeint) daß man in jedem Fall einen Menschen begleiten muß, und zwar im vorauseilenden Gehorsam doppelt großzügig. Soll ein junger Mensch in dem Moment an diese Weisung denken, wenn eine zwielichtige Gestalt eine Schändung vorhat?. Nicht ein einziges Mal wäre es mir in den Sinn gekommen, Jesus habe den Menschen untersagt, ihre leiblichen Väter mit Vater anzusprechen. Jesus stellte seine Forderung zu einer anderen: Nennt niemand Meister (seht niemand als unfehlbaren Glaubenslehrer an!!!), denn nur einer hat diese Autorität. Und nur einer ist im Glauben Euer Vater, der Vater im Himmel. Ist das so schwer zu verstehen, daß er das für die Glaubensebene ernsthaft so gemeint hat, zwar nur für die Glaubensebene. Jetzt muß ich es sagen: Warum gibt es keinen Aufschrei bei solchen primitiven, naseweisen Predigtaussagen?

Es gab da noch eine "schiefe Predigtaussage": Jakob habe es anders als sein Vater Isaak gemacht, er habe nicht nur einen gesegnet, sondern alle seine Söhne. Soviel ich weiß, war es "ein bißchen" anders. Es ging nämlich auch beim sterbenden Jakob, um den besonderen Segen der Verheißung. Es ist zuerst Ruben gewesen, der diesen besonderen Segen haben sollte. Er verwirkte diese Ehre durch eine verwerfliche Tat. Schon bei Esau war nicht unerheblich, daß er für ein Linsengericht das besondere Erstgeburtsrecht aufs Spiel setzte. Jakobs Sohn Josef hatte zwei Söhne, einer der Beiden sollte Träger der Verheißung sein. Joseph ging davon aus, daß es der Erstgeborene sein wird. Jakob wußte aber , daß es nicht der Erste ist. Im Laufe der Geschichte gab es noch einmal eine Veränderung: Der Stamm Juda wurde Träger der Verheißung und damit der Stamm, aus dem Jesus kam.

Als ich heute meinem Mann von den neuen medienreifen Einsichten der radiopredigenden Kirchenrätin berichtete, sagte er: "Das Besondere wird weggenommen und banalisiert."

 

 

9. Mai 2008

"Am schlimmsten trifft es die Ärmsten", so hörte ich eine Berchterstatterin der großen Katastrophe sagen. Es ist gar nicht merkwürdig, daß ich dabei auch an eine andere Katastrophe dachte: An arme ungebildete Menschen, die sklavisch Rom die Treue halten, wenn es um die Empfängnisverhütung und den Schutz vor AIDS geht. Zeitlebens wollte ich eines nicht: Das Risiko in die Hölle zu kommen. Wenn ich im Bann meines Seelsorgers geblieben wäre, hätte ich eine Frau werden können, die um gottgefällig zu leben, zur Gebärmaschine geworden wäre, ich hätte es als Wille Gottes angesehen, wenn wegen der Geburtenhäufung so manches meiner Kinder geschwächt zur Welt gekommen wären und bald gestorben wären. Aus erster Hand habe ich konkrete Berichte über eine solche Haltung gehört. Zu den materiell Armen habe ich zwar nicht gehört, aber mein Weg war lange gezeichnet von fehlender Bildung, von anerzogener geistiger Unselbständigkeit (vor allem im religiösen Bereich). Mich hätte Roms Gewissenlosigkeit schlimm treffen können.

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