Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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  1. März 2009

 

Vor einigen Tagen beschrieb ich, wie erhellend frühere (AT) Weisungen Gottes für jetzige Situationen sein können. Nun erfuhr ich heute durch einen Radioprediger, der sich wie Luther und später auch die kath. Kirche voll auf die Unfehlbarkeit des Paulus stützt, Gottes Gerechtigkeit sei seit Jesus eine ganz ganz andere als die, die Gott im AT mitteilt.

Mehrfach habe ich belegt, daß ich sehr wohl weiß und anerkenne, daß Jesus Weiterführendes lehrte, dabei machte ich nicht den Fehler, Jesu Autorität niedriger einzuschätzen als die des Paulus. Nein, ich belegte, wo Paulus Jesu Lehre nicht ausreichend kannte und anerkannte. Ich anerkenne die besonderen Gaben des Paulus, ich spreche ihm wie allen Menschen nach Jesus die Unfehlbarkeit ab. Was die riesengroße Anerkennung aller Paulusworte anrichtet, zeigte alleine der Verlauf der heutigen Radiopredigt. Es unterstelle mir niemand, ich stelle in Frage, daß ich nicht um das Geschenkhafte der Erlösung und Rettung weiß.

Der Prediger zählte zuerst einige der vielen Ungerechtigkeiten dieser Welt auf und wie wichtig es sei doch immer um eine uns Menschen zugesagte höhere Gerechtigkeit zu wissen. Das kann ich leicht unterschreiben.

Dann beschrieb er, was der Kampf von Menschen für Gerechtigkeit anrichtet und was er aus diesen Kämpfern machte. Der Prediger tat gerade so, als könnten Menschen alles Gottes Gerechtigkeit überlassen. Was soll den Jesu Betonung der Gültigkeit von Gesetz und der Propheten? Es soll der Mensch (so klang der visionäre Brei der Radiopredigt) gleich mal so tun als sei er Gott, für den die Gerechtigkeit keine Regelung braucht, kein System gilt (und ich sage: der das auch nicht braucht). Aber, wir sind Menschen und selbst die große Krise zeigt: Wir brauchen Regelungen.

Wie kann ein Mensch sensibel auf die vielfältigen Situationen eingehen, wenn er gleich gar nichts von den Grundforderungen Gottes hält (das Gesetz, die Gebote). Ja, es gibt die Verheißung, daß Gott dem Menschen seine Weisung ins Herz legt, daß dann keine Belehrung von Menschen (auch die nicht von Paulus und Luther) gebraucht wird. Wer diese Gnade bereits erlebt hat, schaut nicht auf Menschen herab, die wegen ihres Einsatzes für die Gerechtigkeit nicht so nett reden und aussehen wie so ein milder, naseweiser Radioprediger. Ja, es gibt törichte, egoistische Gerechtigkeitsphanatiker. Ich habe aber viele Gerechtigkeitskämpfer erlebt, die gar nicht zuerst für ihr eigenes Recht kämpften, sondern für Rechte (Menschenrechte) anderer. Jesus lebte vor, daß es billig und recht sein kann, auch zornig zu reagieren, wenn Gottesrechte und Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Gestern übertrug unser Sohn meine Briefe vom Monat Februar ins Internet. Ich überflog noch einmal alle. Mein Blick blieb an einem kurzen Brief hängen, in dem ich beschrieb, daß ich oft aus Irdischem gleichnishaft lerne, was für das Heilige wichtig ist. Meine Behinderung zwang mich, vieles neu zu organisieren, damit ich so gut es geht, selbständig bleibe, aber auch bereit bin, Hilfe anzunehmen. Dabei dachte ich: Diesem Thema muß ich mich widmen, auch weil ich nicht der Meinung bin, daß Werke (eigenes Mittun) nichts nützen. So war das heutige Thema schon etwas angesprochen.

 

 

4. März 2009

Jesus sagt Zeiten voraus, in denen die Liebe von Menschen erkaltet. Es ist gut möglich, daß man als Mensch nicht immer weiß, wann dieses Kaltwerden beginnt oder bereits da ist. Das könnte z.B. dann der Fall sein, wenn große Verliebtheit in einen neuen Partner das Herz besetzt und sehr verdrängt wird, was dem Ehepartner angetan wird. Gerade, weil ich weiß, daß unser Urteil, was ist Liebe, wann erkaltet sie, unsicher ist, deswegen halte ich die Forderung, nach Möglichkeit die Gebote zu halten für sehr hilfreich.

Meine Aussagen am 1. März schrieb ich, als ich noch nicht wußte, daß die Woche der Brüderlichkeit begonnen hatte. Es ist nicht das 1. Mal, daß ich ohne die erklärte Absicht, "Dialog mit dem Judentum" anzustreben, genau das tat. Im Fernsehen hörte ich, daß ein kath. Theologe geehrt wurde, weil er sich im Alten Testament (im 1. Testament) auskennt und so immer wieder aufbricht zum Dialog.

Heute stieß ich auf eine Psalmaussage, deren Inhalt in der Johannesoffenbarung angesprochen wurde: Es ist da die Rede von tausend Jahren Tod als Konsequenz des unheilvollen Lebenswandels. Im Psalm 78,50 heißt es:" Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog ihre Seele nicht dem Tod.

Man kann nicht sagen, Jesus habe die Strafe "abgeschafft". Es wurde aber deutlich (bereits bei Jonas): Gerne sieht Gott vom Vollzug von angedrohten Strafen ab, wenn rechtzeitige Umkehr geschieht. Jesus war deutlich, als er dazu aufforderte, Zeichen der Zeit zu sehen und ernst zu nehmen. Er sagte nicht, daß einfach die Betroffenen einer Flutkatastrophe schuldig wurden und damit gestraft wurden. Er sagte aber auch nicht, daß es bei so einer Katastrophe keine Schuldigen gab. Er wollte betroffenes Wachrütteln für eine redliche Umkehr der jetzt Lebenden. "Sonst kommt ihr genauso um." Die Kölner Katastrophe ist nicht nur in einer Hinsicht, ein schreiendes Zeichen der Zeit. Vorhin hörte ich aus den Fernsehnachrichten einen einzigen Satz heraus: "Dem Gebäude wurde praktisch (also real!) der Boden entzogen." Jesus sprach vom fehlenden Fundament eines Gebäudes. Ich kann nicht sagen, daß ich heute mit Kraft und Schwung an die Schreibarbeit ging . Es war Umkehr von Gleichgültigkeit notwendig. Zufällig war ich zuvor beim Aufräumen auf ein kleines zweisprachiges Erzählbuch gestoßen. Der Titel lautete "Doppeltreffer." Spontan dachte ich: Das trifft auf die Warnzeichen von Köln zu: Immer wieder berichtete ich das Warngleichnis, daß eine Abteilung eines Krankenhauses, eine die Situation grob entstellenden Arztbrief (mit nachweislich falschen Daten) nicht richtig stellen "KONNTE", weil der Brief nämlich ein "DOKUMENT" sei. Warum schrieb ich überhaupt von dieser Komik? Weil ich darin die Parallele zu menschengemachten, die Wahrheit entstellenden Dogmen (Dokumenten ohne das Fundament der Schrift) sah. Wer auf diesen Sand baut, wundere sich nicht über weitere einstürzende Lügengebäude. Es werden dabei auch Unschuldige mit in den Tod gerissen.

Es könnte ja sein, daß der eine oder der andere aufgeschreckt wird durch die Heftigkeit des Zeichens und zu begreifen beginnt, daß es alles andere als eine "läßliche Sünde" ist, wenn Gottes Wahrheit durch Menschenerfindungen entstellt wird. Allerdings weiß ich auch, daß man über mich lachen wird, weil ich hinter den realen Geschehen das sehe, was Jesus "Zeichen der Zeit" nennt.

 

 

5. März 2009

Warum griff ich in meinen Briefen einige Male das Gleichnis Arztbrief ("Dokument") und Dogma auf? Es waren leidvolle Vorerlebnisse, die ich nicht sinnlos abhaken wollte. Es ist eine Tatsache, daß Krankheiten, deren Ursachen die Ärzte nicht finden den Kranken verdächtig machen: Seit November 1999 plagte mich eine extreme Kälteanfälligkeit. Durch warme Kleidung versuchte ich die Zahl der Harnwegsentzündungen in einem Monat einzuschränken. Zeitweise sah es so aus als sei ich Dauerkonsument von Antibiotika. Im November 1999 zeigte sich das Problem erstmals am ersten Frosttag des Monats. Im April 2001 kam es zu einer Zuspitzung, mit 41 Grad Fieber wurde ich bewußtlos in die Uniklinik eingeliefert. Sechs Wochen mußte ich im Krankenhaus bleiben, man fand heraus, daß ich Polyneuropathie habe, die Ursache dafür fand man nicht. Einem mir bisher unbekanntem Arzt, der Sonntagsdienst hatte, klagte ich spontan mein Leid. Ich sage: Im Krankenhaus werde ich nie gesund." Der Mann hatte wohl die Autorität, daß er bestimmen konnte, daß ein Sozialdienst verständigt wird (auf der Intensivstadion war einem Decubitus entstanden) und ich am nächsten Tag heimkonnte. Die Ärzte der Station hatten gelernt, daß Polyneuropathie zu Sinnestäuschungen führt. Man wollte mich erziehen, dann, wenn ich friere, mich nicht warm anzuziehen, sondern mir zu sagen: "Sinnestäuschung". Einmal wollte man es mir beweisen: Mit einem Taxi wurde ich zu einer anderen Klinik gebracht, Gegen Abend waren dort die Untersuchungen abgeschlossen, als ich zurück in der Uniklinik war, hatte ich 40 Grad Fieber. Meine Aussage "Im Krankenhaus werde ich nie gesund" hatte bittere Hintergründe. Im Sommer 2001 mußte ich mich trotz warmem Sommer weiterhin relariv warm anziehen, aber ich hatte kein Fieber und relativ wenige Harnentzündungen, Im Herbst begann ein neues Leiden; Ich hatte ständig Fieber, unabhängig von Harnwegentzündungen. Das Fieber nahm zu, sodaß ich im Dezember dauernd nahezu 39 Grad hatte. In einem anderen Krankenhaus sagte man mir, es gebe dicke Bücher zu dem Problem, aber nur bei 20% wird herausgefunden, was der Grund ist. Ich traute mir nicht zu sagen, daß ich geträumt hatte, daß das Fieber eine drohende Krebserkrankung bekämpft, Ich traute selbst diesem Traum nicht. Es wurden alle möglichen Untersuchungen durchgeführt, alles ohne Ergebnis. Und dann erfuhr ich bei der Entlassung durch den Arztbrief (den ich widerrechtlich öffnete und las) den Grund: Ein junger Arzt behauptete da, das Fieber hätte ich nun bereits 5-6 Jahre lang, es sei die Folge meiner zu warmen Bekleidung. Tatsache ist, daß ich 2001 erstmals Harnwegentzündung mit Fieber hatte. Damals sagte ich tatsächlich zum Arzt: "Bei dem dauernden Frieren, bin ich doch froh, daß ich auch mal Fieber haben kam." Man klärte mich und den Hausarzt durch den Arztbrief auf, daß ich seit 5-6 Jahren dieses Fieber hätte, daß ich das Fieber selbst durch zu warme Kleidung erzeugt habe. Als ich die falschen Daten berichtigt haben wollte, klärte man mich weiter auf, daß das nicht geht, weil der Arztbrief ein Dokument sei. Der Hausarzt war erst seit Mai 2001 Hausarzt. Telefonisch bat ich ihn, er möge mir bestätigen, daß ich vor dem Herbst 2001 nicht über Fieber klagte. Da wurde mir die Macht des falschen Dokuments klar, irgendwie glaubte er dem falschen Dokument, denn spontan sagte er: Sie hatten doch immer dieses Fieber! Entrüstet sagte ich wohl etwas zu laut:" Das ist nicht wahr", Dann sah er in seinen Aufzeichnungen nach und er schrieb mir (seine Verärgerung darüber, daß ich das "Dokument" berichtigt haben wollte, sagte er unserem Sohn) dann die Bestätigung, daß er keinen Hinweis auf Fieber habe. Ich gab auf, dachte aber darüber nach, welcher Hinweis auf Wichtigeres darin enthalten sei. Denn ganz am Schluß bekam ich noch einmal im Krankenhaus eine Ohrfeige. Ich wehrte mich nicht (schwieg also) als ein junger Arzt nicht glauben konnte, daß ich zuvor dauernd nahe an39 Grad Fieber war und nun der Trend zu normaler Körpertemperatur da war. Spottend sagte er: Sie haben sich (zuhause) zwischen zwei Wärmflaschen ins Bett gelegt und dann Fieber gemessen. Vielleicht hätte ich sagen sollen, daß kurz vor der Wende zwei Arzthelferinnen eines Internisten das hohe Fieber maßen, nachdem ich einige Zeit mit entblößten Oberkörper untersucht worden war. Im Herbst 2004 war es also während eines Krankenhausaufenthalts zu einer Wende gekommen Der beunruhigende Trend zu Fieber zeigte zuerst nur noch einige Ausreißer, war aber dann nachhaltig vorbei, obwohl ich mich eher noch wärmer anziehen muß als im Nov. 99. Obwohl also die Gefahr der Harnwegentzündung nach wie vor da ist. Dem Hausarzt berichtete ich später vom früheren Traum, in dem gesagt wurde, es ginge um Krebsbekämpfung. Er berichtete dann von neueren Trends, Krebs durch erhöhte Körpertemperatur zu bekämpfen.

Noch einmal: Mir setzte der fällige Kampf um Glaubwürdigkeit zu, sodaß ich nach dem dienenden Sinn suchte. Der Satz des Arztes, der den entstellenden Arztbrief verteidigte (Ein Dokument kann nicht geändert werden) warf mir sozusagen den Schlüssel zu "entstellende Dogmen" zu.

 

 

6. März 2009

Offensichtlich fehlt den kath. Christenlehrern und somit auch den belehrten Laien das Gespür dafür, welch himmelschreiendes Unrecht es ist, religiöses Menschendenken, (Menschenwünsche) als Gottes Wahrheit auszurufen und die Anerkennung dieser Gewalt gegen heilige Wahrheit von allen Mitgliedern einzufordern.

"Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
Nähere Informationen zum Buch und Leseproben finden Sie unter: www.sieglinde-jehle.de