Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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10. Dezember 2012



Folgende Überlegungen entnahm ich meinem Buch „Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig“ Seite 23 ff :

Was ist das Ziel der Heilsgeschichte? Geht es darum, daß man ein Mensch wird, der überall geehrt wird und gerne gesehen ist, der überall als selbstloser Wohltäter der Menschheit vorzeigbar ist?
Das Ziel ist: vorbereitet zu sein, um „vor den Menschensohn (den zurückkommenden Herrn) hintreten zu können“.
Im Fernsehen hörte ich den weithin umschwärmten Theologen Drewermann reden. Er stellte seine übergroße Menschenliebe heraus, er tat gerade so, als sei Jesus in die Welt gekommen, damit Religion und Psychologie miteinander verschmelzen können und Gott so gütig und tolerant wird, wie Drewermann es Gott vorzeigt. Als ich einmal einen Text des Theologen las, war ich doch betroffen, mit welcher psychologisierenden Gewalt dieser Mann an das Evangelium herangeht. Ich wurde aufmerksam auf die geistigen Nährböden (also Mehrzahl) sichtbarer Gewalt. Ganz bewusst sage ich Nährböden, denn der Zugriff solch christlicher Psychologen ist nur eine Gewaltform von vielen, eine Räuberart von vielen.
Aussage aus meinem Buch Vom Sauerteig... S. 26: Beim Durchsehen eines Briefs von Anfang Juni 1998 stieß ich auf zwei Träume, die jemand in meiner Familie in diesen Junitagen erlebte.
Im ersten Traum führten zwei Männer eine Gruppe. Der eine hieß Martin und der andere hieß Martin Luther. Im zweiten Traum war nur der Mann Martin. Dieser hatte einen Fischteich, der im Verlauf des Traums auch eher ein Aquarium war. In diesem Traum war es mein Mann, der zu diesem Mann Martin sagte: „Sie haben die Steine in ihrem Teich nicht genug durchleuchtet (es war auch das Hochheben und Umdrehen (also die Rückseite ansehen gemeint). Sie haben nicht gemerkt, daß da ein Löwenfisch ist.“ Und ein anderer Mensch meiner Familie stand dabei und wurde sofort von diesem Fisch angefallen. Der Fisch sprang dabei aus dem Wasser. Mit einem Schrei wachte der Träumende auf. Die Attacke des Fisches sah so aus, als ob sich eine Riesenzecke auf einen Menschen fallen ließ, um Blut zu saugen.
Man wollte zuerst diesem Mann Martin die Sache mit dem Raubtier schonend beibringen. Als man aber sah, was es anrichtete, sagte mein Mann im Traum zu diesem Mann Martin: „Wir müssen den Löwenfisch totschießen.“ Und es war klar: In diesem Teich (oder Aquarium) darf kein Stein unumgedreht bleiben. Im Traum hieß es: „To leave no stone unturned.“ Das heißt, alles muß versucht werden. Es könne lange dauern, und doch gehört zum Anfangen schon das Abschließende.
Ich war betroffen als ich das hörte: Es gab  in meinem Leben mehrfach Konfrontationen mit dem Sterben. Manches davon (wirklich nur manches) war „bloß“ ein Traum, von dem dann die anschließenden Ereignisse belegten, daß es kein Schaum-Traum war. Aber noch immer schaffte ich es, mich nicht in Erfüllungszwänge zu bringen. Die realen Ereignisse waren nicht von mir herbeigeführt.

11.12.2012
Doch nun die Parallele zu den Steinen, die umgedreht werden müssen. Im Haushalt hatte ich mir angewöhnt, jede Ecke, die neu geordnet werden muß, auch mit dem Gedanken zu ordnen, daß es mein letztes Aufräumen ist, daß also die anderen in der Familie sich auskennen sollen.
Ich muß noch einmal das „Hochheben der Steine“ und das „Durchleuchten“ nennen. Es geht dabei um das Ordnen und Verwalten in einem neuen Licht.
Mein Mann und ich hatten von Anfang an vor, einen einfachen Lebensstil zu wählen, uns aber auch zum Beispiel durch erschwingliche Techniken helfen zu lassen, damit Zeit und Kraft für Wichtigeres bleibt.

11. Dezember 2012
Ich muß nun doch sagen, daß der im obigen Traum genannte Löwenfisch sich sowohl in einem Glaubenslehregebäude befinden kann, als auch in einem Haushalt, der nicht zur rechten Zeit „durchleuchtet“ (durchforstet) wird. Und ich muß sagen, daß es nicht nur um Abgewirtschaftetes und um nicht gebrauchte Kleidung geht. Es gibt für solche Entwicklungsstufen „eine Zeit“. Ich sage das, vor allem hinsichtlich eigensinniger Menschensatzungen im religiösen Bereich. Jesus sagt klar und deutlich, daß mit solchem Menschenwollen Gottes Absicht verdrängt wird. Ich möchte herausstellen, daß ich bereits auf irdischem Gebiet(und auf dem Gebiet, das mir anvertraut ist) wachsam für Gottes Entscheidungshilfen sein muß. Es geht gerade nicht um billiges, leichtsinniges Entrümpeln. Es müssen viele Dinge wie Kreuzeslast mitgetragen werden, bis die Zeit da ist, in der die Entrümpelung erst möglich ist. Ich hörte einmal einen Mann sagen: Wenn die Zeit der Einsicht da ist und dann keine Konsequenz kommt, dann wird etwas wirklich sehr schlimm.
Ich muß nun doch noch eine Besonderheit des Fischteich-Traumes nennen. Es wurde in dem Traum auch ein kleiner Delphin (eine Wal-Art, siehe Jonas) gesehen. Es lag im Traum eine Zeitkarte der Entwicklung der Säugetiere da. Und jemand sagte im Traum: Das macht mich doch sehr betroffen, wie flach der in den zwei letzten …(Zeitabschnitten) geworden ist. Ich war schon 1998 erstaunt über diese Traum-Details des Delphins, der sich im Lauf von zwei Zeitabschnitten (zwei Jahrtausenden) zu einer auffallenden Flachheit hin entwickelt hat. Denn zu der Zeit, in der ich das schrieb, war gerade in Mainz der Katholikentag (oder er stand gerade unmittelbar bevor oder er war gerade vorbei). Sicher ist, daß der vom flach (eng?) gewordenen Delphin Träumende zu der Zeit nicht wußte, daß das Symbol des Mainzer Katholikentags ein Delphin war, der aus dem Wasser hochschnellte. Ich hatte einmal im Sommerschlussverkauf zwei billige T-Shirts gekauft, auf denen jeweils ein Delphin abgebildet war, der durch einen Ring sprang. Weil niemand Interesse an den T-Shirts hatte, verwendete ich den taubenblauen Jersey Stoff als Nähmaterial. Was für den zuerst gedachten Zweck nicht dient, wird zweckentfremdet (heruntergestuft). Auf S. 27 in meinem Buch „Vom Sauerteig“ am 30. Oktober 2002 folgender Zufall. Gerade in dem Moment, als ich die Worte: „daß der alte Filz wegkommt“ getippt hatte, kam mein Mann. Er war unten beim Briefkasten gewesen, um zu sehen, ob Post gekommen war. Und er sagte, als er kam: „Wieder zwei Absagen für dich.“
Ich schrieb dazu: Wer wissen will, wie verborgen (Zug um Zug) und real „heiliger Krieg“ geschieht, denke über die gerade beschriebenen Fügungen nach. Nun rücke ich heraus, daß ich mich hinsichtlich der Verlagsadressen von einer Fachfrau (im Buchhandel) beraten ließ. Ich gab ihr eine Reihe meiner Briefe und sie nahm sich offensichtlich Zeit und sie gab mir Adressen. Sie sagte sinngemäß: So einfach Kirchenkritik ist das nicht. Es könnte ja Leute geben, die für so etwas offen sind.
Es gab einen weiteren ähnlichen „Fall“. Mein Mann fragte in einer Bücherei, ob das Buch aufgenommen werden könnte. Die Diensthabenden sagten auf Anhieb „nein“. Jemand sagte aber, daß die Chefin zur Zeit nicht da sei. Mein Mann ging nach etwa einer Woche noch einmal hin, die Chefin war jetzt da und so kam es, daß mein Buch angenommen und ins Regal eingestellt wurde.
Damals, am 30. Oktober2002, als mein Mann zwei Absagen von zwei Verlagen vom Hausbriefkasten brachte, sagte er: Den Schritt haben wir getan und hinter uns. Und ich sagte: Ja, es ist mir sehr wichtig, nicht selber an Verzögerungen schuld zu sein. Es gibt im Verborgenen eine „Zeitkarte“, da gibt es für jeden die Zeit, etwas vom neuen Leben zu lernen und durchzusetzen, also „dabeizusein“, wenn sich das Neue verborgen und doch real durchsetzt, während die Weltreiche dem Zusammenbruch entgegengehen. Das ist eine Prophetie aus dem Buch Daniel. Jesus hat zweimal Daniel genannt (und damit bestätigt). Die Johannesvision zeigt deutlich Parallelen auf.
Ich weiß, es stimmt für unser Leben die Prophetie des Kohelet: Es gibt für alles eine Zeit. Es gab die Zeit, in der uns die Bewegung „Schöner wohnen“ trotz einfacher Mittel gelang. Als es später spezifische Bedrängnisse gab, freute man sich, wenn kleine Inseln dieses Trends möglich wurden. Man lernte aber, notfalls auch darauf zu verzichten. Zum Beispiel damals, als wir wegen baulicher Gegebenheiten die einzigen im Haus waren, die ihren Keller für die Einrichtung des Kabelanschlusses für eine Weile räumen mußten und den Inhalt des Kellers in die Wohnung bringen mußten

12. Dezember 2012
Unsere Tochter schrieb am 18. Juni 1998 (Fronleichnamstag) Worte aus dem Buch Hiob ab und bezog sie bewußt auf den Messias. Mit diesen Worten belehrte Gott Hiob. Sinngemäß: Wenn das, was Gott da sagt, bereits auf seine Geschöpfe zutrifft, um wieviel mehr auf Gott selbst. Nun Zitate aus dieser Zurechtweisung des Hiob: Wird es (das Krokodil) mit dir einen Vertrag schließen, damit du es für immer als Knecht nimmst? (Frondienste?) Willst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder es für deine Mädchen anbinden?....Leg nur deine Hand an ihn, du wirst den Kampf nie mehr vergessen und du tust es nie mehr.
Unsere Tochter kam auf diese Hiobstelle, weil sie im Traum hörte: „Es ist furchtbar, sich mit dem Messias anzulegen.“ Weiter schrieb sie: Es überkommt mich Traurigkeit, weil so manche Menschen irregeführt werden sollen. Ich meine die, die wie ich früher denken: Was bin ich für ein träger, schlechter Mensch. Das da vorne ist mein Herr und ich kann mich nicht freuen. Als ich mich früher verpflichtet fühlte, in der Prozession mitzugehen und anzubeten, nahm Gott meine Mühe bestimmt ernst. Gleichzeitig fühlte ich, daß ich Gott wohl nie so fremd war wie in diesen Jahren, als sich religiöse Formen wie Prozessionen in den Vordergrund schoben. Und er war mir fremder als in der frühen Kindheit, als ich von den Riten noch keine Ahnung hatte.
Die Treue zu Gott selbst ist das Gütesiegel, das den wahrhaft Frommen (Gehorsamen) vom Bigotten unterscheidet. Auch schicke moderne „Fromme“ suchen keine Treue. Schau-Beter gibt es sogar im stillen Kämmerchen, man ergötzt sich an Riten. Wie Heiden vereinigen sie sich mit Größen der Religiosität und mit Bildnissen. Ich erlaube mir im Einzelfall kein Urteil. Aber Gott hat deutlich mitgeteilt, was er will und was er nicht will. Es ist Hochmut der christlichen Theologen so zu tun, als gehe es Christen nichts an, was Gott hinsichtlich der Art des Gebets und hinsichtlich seiner Ehrung mitgeteilt hat. Jesus lebte doch den Kern der Erwartungen Gottes vor. Und er gab deutlich Weisung. Ich erinnere nur an das Gespräch mit der Samariterin (Joh. 4,19 ff). Soweit der Brief unserer Tochter in meinem Buch „Vom Sauerteig“, S. 29-30.


Es ist doch Stillstand und Rückwärtsgang angesagt, wenn aus lauter Mitleid mit den Irregeführten und erst recht mit den verstockten Führenden es keiner mehr wagt, laut zu sagen, daß in der Heilsgeschichte Gott immer wieder sein Nein zu fremden Kulten in seinem Volk deutlich machte. Es muß zu denken geben, wenn ein stolzer Theologe Verständnis dafür hat, daß um ein goldenes Kalb getanzt wurde („Ein Fest zu Ehren des Herrn“). Wenn diese grundlegende Menschenlist gut geheißen wird, wird Gottes Anspruch angegriffen. Es ist wahr, daß Christus sanftmütig und langmütig ist. Das heißt aber nicht, daß er nicht zur rechten Zeit seinen Zorn (seinen Grimm) oder auch seinen Arm zu Hilfe nimmt (Jesus hat im Sinne des Vaters auch das Gewaltmonopol. Der Arm d.h.: die göttliche Macht). Letzteres (mein Arm) hat folgende Begründung: „Ich schaute mich um, ob einer mir helfe, aber da war keiner, nicht einer. Da nahm ich meinen Arm…“ (Jes. 63,5). Die Prophetie war zuerst und zuletzt auf Gott gemünzt, als da einer sagte: „Ich schaute mich um, ob einer mir helfe…“
Es ist nicht wahr, was einer in einer Radiopredigt behauptete: Mit Jesus ist der ganz und gar entwaffnete Gott in die Welt gekommen.

Jesus nahm ja bereits seinen Zorn zu Hilfe, als er die Heuchler mit einer Schärfe angriff, die ungewöhnlich war. Ich weiß nicht, was die plumpen Vereinfacher und die tendenziösen Heuchler machten, daß sie auch so noch im reifen Alter so tun als wüßten sie überhaupt nichts von Gottes Entrüstung und von seiner auch furchterregenden Macht. Ich weiß von mir, daß ich wohl gefährlich verflachen würde, wenn ich nicht immer wieder Grund genug für wahre Gottesfurcht erleben würde. Das muß keineswegs der Liebe zu Gott schaden. Die Scheu, Gott zu verletzen, gehört zur Liebe.

13. Dezember 2012
Aus meinem Meßbuch 2013 schreibe ich die 2. Lesung vom 4. Adventssonntag ab:
Brüder und Schwestern. Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus: Schlachtopfer und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen; an Brand- und Sündopfer hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Ja, ich komme - so steht es über mich in der Schriftrolle - um deinen Willen, Gott, zu tun. (Hebr.10,5-9)
Ja, Jesus sagte, daß er nicht gekommen sei zu richten, sondern zu retten.   
Weil die Tendenz, Jesus zu verharmlosen, überall um sich greift, muß ich doch auch folgende Worte aus dem Munde Jesu zitieren: „Der Vater ist dem Sohn Freund, und alles zeigt er ihm… So richtet denn auch der Vater keinen, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, daß alle ehren den Sohn wie den Vater. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt auch den Vater nicht, der ihn ausgeschickt …
Mein Mann träumte am 7. Juni 1998 von kath. Aktivitäten für Marias Ehre. Die genauen Details können in meinem Buch „Vom Sauerteig“ S. 34 nachgelesen werden. Es spielte in diesem Traum ein Medaillon mit folgendem Appell eine Rolle: „Dank mal“.
An diesem 7. Juni 1998 hatte ich einen merkwürdigen Zufall aufgeschrieben. Ich hatte am Nachmittag in der Küche zu tun, dabei schaltete ich das Radio ein. Es war von der Buntheit der Kirche die Rede („bunter als es scheint“). Ich hatte davon noch etwas im Ohr, als ich nicht mehr dem Radio zuhörte, sondern unserem Sohn. Er sagte, daß er zur Gulaschdose greifen mußte, weil das Fleisch, das er eingekauft hatte, verschimmelt war. Er hatte schon alles weggeworfen. Mir lag daran, daß das Schimmelige dicht verpackt in den Restmüll kam, deswegen bekam ich das Ganze noch mal zu Gesicht. Ich sah, daß durch die Verpackung (Gutfried Truthahn Medaillons) der Schimmel gut zugedeckt war. Ich hatte noch etwas von der Buntheit der Kirche im Ohr, als ich mir eingestehen mußte: Nein, so „buntes“ Fleisch habe ich noch nie gesehen. Auf der panierten Oberfläche sah man grüne Kreise. Wie Schimmelaugen sahen sie aus. Mir fiel ein, was die Schrift von verdorben Augen (Propheten) warnend sagte.
Ist es Zufall, daß die real verschimmelten Medaillons an dem Tag uns vor die Augen kamen, als mein Mann von Medaillons in der Kirche träumte? Solche spezifischen „Kleinigkeiten“ sehe ich als Hinweis an, daß so ein Warntraum ernst genommen werden muß.
Der Traum meines Mannes und die Sache vom Gutfried-Fleisch bestärken mich, folgende Sätze zu wiederholen: Wenn die Katholiken sich nicht ernsthaft aufmachen, um dem Rom-Terror (diesem Versuch, Gott zu verdrängen und auszuschalten) zu widerstreben, und wenn die Protestanten nicht dem gar nicht harmlosen Luther-Terror absagen, dann sind die beiden Großgruppen nicht einmal die Zwischenschritte wert. Es ist ihnen ja auch jeder Zwischenschritt hin zur Wahrheit zu viel.

Folgenden Brief schrieb ich am 1. Nov. 2002 für mein Buch „Vom Sauerteig“ (S. 38): Ich darf aber nicht nur vom Terror der selbstherrlichen und weithin vergötzten Obrigkeit reden. Die Obrigkeit und jeder einzelne steht unter dem gewaltigen Druck der Mehrheitsmeinung oder der sogenannten „öffentlichen Meinung“. In meinem Buch „Vom Sauerteig“ S. 80 übernahm ich die Überschrift einer Schulfunksendung: „Glaube sucht Vernunft“. Mir fiel zu diesem Thema ein, was ein Prophet im Namen Gottes ausrichten mußte: „Prüft doch nach, ob es sich so verhält, wie ich es sage.“ Und Jesus sagt: „Wenn ihr schon meinen Worten nicht glaubt, so glaubt doch wenigstens meinen Werken.
Zu der Frage, ob der Verstand herrscht oder der Wille, fällt mir ein, was Jesus in einer brisanten Situation sagte: “Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallt. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ Es gibt schon erlösten Verstand und der ist eng mit dem Willen verbunden (er ist willig). Es gibt aber auch den unerlösten Verstand, und den kann man als schwaches Fleisch bezeichnen. Fehlender guter Wille tut ein Übriges, daß unerlöster Verstand dem Menschen Trugschlüsse als „Erkenntnis“ weismacht. Begehrliches Ausforschen der Bibel wird dann als Wahrheitsliebe angepriesen. Berechnender Verstand hat gerade dann mit verführtem schwachen Fleisch zu tun, wenn die Berechnung nach Heiligem greift. Es ist nicht harmlos, heilige Wahrheit zur rechten Zeit und in der rechten Situation laut zu sagen, weil z.B. in dieser Wahrheit nach Meinung der Besitzenden und der Einflußreichen nicht gemeinschaftsverträgliche Elemente enthalten sind. Eine Frau schrieb mir auf ein redliches Glaubenszeugnis hin: Wer so ist wie du, hat sich selbst den sozialen Tod zuzuschreiben. Ich denke, solchen Urteilen können Einflußreiche nachhelfen.  
Wie verlockend ist es doch für den nach Menschenrechten rufenden, bei Menschen anderer Nationen Verletzungen anzuprangern und gleichzeitig im eigenen Zuständigkeitsbereich mit Nachdruck dafür zu sorgen, daß Menschen, die begründet herrschender Meinung widersprechen, mundtot gemacht werden. Das hat mit verdorbenem Verstand und mit verdorbenem Willen zu tun. Der verdorbene Verstand setzt gerne auf politische Ideologien. Es ist eine Tatsache, daß  Menschen, die sich dem ureigensten Stehen vor Gott entziehen, gerne nach dem Staat rufen, der „das mit Gott“ ordnet und nach Kaiserart das Heilige sowohl planwirtschaftlich als auch kapitalistisch verteilt. (Buch „Vom Sauerteig“ S. 83)
Es bleibt aber dabei, man kann nicht gleichzeitig zwei Herren dienen. Es wird mit Sicherheit so sein, daß einer von beiden hintergangen wird. Wer den Versuch macht, Gott dem Kaiser (oder auch der Gesellschaft) dienstbar zu machen, bedenke, wie wichtig Gott bereits die Freilassung versklavter Menschen ist: Jeremia34,1
Das Besondere der Vorgeschichte ist, daß bereits ein guter Ansatz da war. Es geschah nicht nur Wortbruch, sondern aktives Rückgängigmachen von begonnener Bündnistreue. Gott benennt das so: Ihr habt meinen Namen entweiht. Was ist denn der besitzergreifende, beschlagnehmende Griff nach Heiligem? Feiges Schweigen, wenn ein sich zu Gott bekennendes Reden dran ist, das ist das eine. Es gibt aber ein Verschweigen des Namens, das redliches Bekennen ist. Und es gibt das Reden über Gott, das trotz frommklingender Worte nichts anderes ist als der Versuch einer feindlichen Übernahme.
Ich erinnere an Jeremia 36,21: „Und niemand erschrak, weder der König noch seine Großen, die doch alle diese Worte gehört hatten.“

   Dezember 2012
Aus dem Buch „Vom Sauerteig“ S. 85
“Wenn sie es mit ihm (und seinen Worten) so machen, warum sollte es seinen Jüngern besser gehen?“
Der Mensch ist oft ein Schlaftrunkener, der aufsteht und seinen Durst löschen will und erst völlig wach wird, wenn er sieht, daß es wegen seiner Schlaftrunkenheit „verschüttete Milch“ gab. Das Wegputzen hilft, wach zu werden. Ich betone das Wegputzen auch aus anderen Gründen: Wenn einer die verschüttete Milch wegputzen kann, es aber nicht tut, zwingt er andere, sein Diener (Sklave) zu sein.
Ich will mit diesem Gleichnis auf den liegengelassenen Unrat bei religiöser Fehlinformation hinweisen. Und ich möchte die Irregeführten daran erinnern, daß sie keineswegs das Recht haben, z.B. bei groben oder eleganten Ablaßregelungen (z.B. Rechtfertigungslehren), sich auf Meister Paulus, Meister Luther oder auf Meister Johannes Paulus zu berufen. Jesu verbot solche Meister-Vergötzung und er hat damit alle seine Jünger davor gewarnt, dort wo seine Jünger entgleisen und sich über den einen Vater und über den einen Lehrer stellen, ihre verseuchten Angebote anzunehmen. Wenn allerdings noch gar keine Entscheidung dafür gefallen ist, daß Christus der Herr ist, dann versklavt euch halt, versöhnt euch untereinander so ganz tolerant, aber laßt den Namen Christus aus dem Spiel.
Jesus sagt: „Müht euch mit allen Kräften, daß ihr durch die schmale Tür hindurchkommt. Bei allen Erprobungen von Gott, die ich erlebte, merkte ich (manchmal erst nachträglich), wie knapp ich dem Steckenbleiben entkam. Mein Fazit war: Weil ich oft genug meine Unzulänglichkeit hart spürte, mir aber noch jedesmal geholfen wurde, erinnere ich mich auch an die brisanten Momente, in denen ich selbst das wenige, was in meiner Hand blieb, gerade noch mobilisierte. Ich bin also ermutigt, bei kleinen Restmöglichkeiten genau diese zu nutzen.
Ich habe dies einmal im Traum gerafft erlebt: Ein chaotischer Sturm fegte um das Haus und in den Räumen. Es war wie ein Hohn auf den Pfingststurm. Ich war völlig geschwächt, ich sah wie der Sturm meinen Mann auf den Boden (im Schlafzimmer und Sterbezimmer meiner Großeltern und meines Vaters) warf. Er reagierte genauso wie damals, als er nach einer Operation ganz langsam aus der Narkose erwachte.
Ich wußte, woher der Sturm gespeist war. Es ging alles in Windeseile. Ich hörte kurz das Rascheln von Zeitungspapier. Ich sah dann einen Zeitungsklumpen, der einem Foto ähnelte, das ich kurz zuvor in der Zeitung gesehen hatte. Das Foto zeigte eine Figur aus dem Wiener Museum für Außerirdische. Ich hatte es nur einen Moment lang unabsichtlich angesehen, bevor ich es sofort vernichtete. Der Klumpen wurde im Traum sofort darauf zu einem sehr kleinen Elefanten. Und weil ich durch den am Boden liegenden Menschen, also durch meinen Mann, in all meiner Ohnmachtsnähe doch noch herausgefordert war, zu helfen,  rief ich dem Eindringling zu: „Hau ab“. Da zog der Elefant seinen Schwanz ein und ging und der Sturm war vorbei.
Im Traum erlebte ich noch einmal einen negativen Sturm, aber diesmal waren wir nicht selbst betroffen, sondern es war bei Bekannten. Ein Sturm fegte durch die Wohnung dieser Leute, und er endete in einer plötzlichen Pseudo- Ruhe. In diese „Stille“ kam ein großes virtuelles Bild, wie eine Fatahmorgana direkt vor das Fenster. Warum sage ich Pseudo- Ruhe? Weil der Sturm Unmengen von Schmutz in die Wohnung des Paares gefegt hatte. Das Ehepaar aber lachte, als ich auf den Schmutz hinwies. Es war als ob die sonst reinlichen Leute den Schmutz gar nicht sahen. Sie waren von dem Bild der Fatahmorgana so gebannt, daß die Wahrnehmung der großen Massen von Dreck einfach blockiert war. Die Pseudowirklichkeit wurde ernst genommen und die dabei eingeschleppten Schmutzmassen wie harmloser Staub behandelt. Ich hörte einmal, daß es auch bei gefährlichen Strahlen eine kurze euphorische Phase gibt. Das Ja zur Trance, zu täuschenden Visionen, das hat mit einer verdorbenen geistigen Schnäppchenjagd zu tun. Das Sichabmühen, um durch die schmale Tür zu gelangen, auch das Abwarten, bis zum Beispiel der Zeitpunkt für eine fundierte Einsicht da ist, wird abgelehnt.
In den ersten Tagen des Jahres 2000 sagte im Fernsehen ein Wissenschaftler, daß der Mensch Kränkungen ausgesetzt sei, wenn er wissenschaftliche Einsichten an sich herankommen läßt. Zum Beispiel, daß er die Vorgeschichte der Tierentwicklung in sich trägt (S. 87). Ich war auf diesen Angriff auf den Schöpfer insofern vorbereitet, als ich etwa zwei Tage zuvor im Traum eine mühsame Wegstrecke zusammen mit anderen geschafft hatte, das Ziel war erreicht. Da streckte sich mir eine große Hand entgegen, auf der ein Frosch saß, der dann mit einem  großen Satz in sein angestammtes Zuhause hüpfte, nämlich in nahegelegenes Wasser.
Ich hatte zuvor im Traum einen äußerst schwierigen Fußmarsch durch Urwaldgebiet zu bestehen. Als ich nach diesem Traum wach war, deutete ich die Hand mit dem Frosch auch als Analogie zu Noach, der  während der Flut Tiere beherbergte und schützte. Ich sah in der Hand die Hand Gottes, die unseren Weg durch die Urwald-Flut schützte und die nach Erreichen des Ziels das im Menschen verborgen mitgetragene Tier freiläßt und damit auch ein Stück Erlösung vollzieht.
Ich sah keinen Zufall darin, daß im Fernsehen ein Mensch ausgerechnet  den Frosch als „Kränkung“ des Menschen nennt.
Buch „Vom Sauerteig“ S. 87:
Ein anderer Wissenschaftler berichtete im Fernsehen, was von der Sternkunde her an dreifacher Besonderheit zusammentraf, so daß Leute aus Babel (die drei Sternkenner) am 3. Oktober sieben Jahre vor dem Jahr Null aufmerksam wurden, aufbrachen und dem Zeichen folgten bis sie dann am 4. Dezember in Bethlehem waren. Als ich das hörte, war ich sehr überrascht. An einem 4. Dezember starb meine Großmutter (Die Mutter meiner Mutter). Als ich die Nachricht von ihrem Tod erfuhr, hatte ich unabhängig davon an diesem Morgen bereits eine andere, mein Leben entscheidende Nachricht erhalten.
Auf Seite 88 schrieb ich ab, was unsere Tochter an Einzelheiten über  den Stern von Bethlehem in der Schule (Physik) und aus Fachliteratur wußte. Ihr Fazit: Die Bestätigung der Bibel durch die Naturwissenschaft ist wenig bekannt, obwohl man sie schon seit Kepler kennt.
Oben schrieb ich heute bereits von Jesu Aufforderung sich zu mühen, um durch die enge Pforte hindurch zu kommen. Auf Seite 90 im Buch „Vom Sauerteig“ stieß ich eben auf Jesu Vorwurf an die religiöse Führerschicht, daß sie den Zugang zu Gottes Königtum versperren und selbst nicht hineingehen. Jesus spricht in diesem Zusammenhang von der Gewalt gegen Gottes Reich.

Ich sprach von einem Zugunglück, und daß damals jemandem die Rufnummer eines wichtigen Handys fehlte, so daß deswegen das Unglück seinen Lauf nahm. Als ich das damals im Radio hörte, sagte ich zu meinem Mann: Das ist doch das Problem in mehreren Träumen: Die Verbrecher sind nahe und man kämpft darum, die richtige Telefonnummer einzugeben. Ich sage: Das Letzte (Das nur noch einzig Helfende), das ein Mensch in bestimmten Lebensbedrohungen hat (ich zähle massive Versuchungen dazu), das ist das Rufen des Namens Christus. Es muß wirklich Jesus Christus gemeint sein. So wie der Mensch sich von Gott ansprechen läßt, so wird auch die in den jeweiligen Lebensabschnitten passende Art des Sprechens, des Rufens zu Gott hin sein. Weil aber der Mensch schnell das Herz mit falschen Hauptsachen besetzt und damit oft den Anruf Gottes versäumt, schon deswegen muß der Mensch die Demut aufbringen, ohne Zuwarten (auf Gottes Anrufe) Gott anzusprechen. Wir erlebten einmal ein Gleichnis für das Anrufen. Unsere Tochter war gleich am Anfang ihrer Zeit im Gymnasium mit dem Bus zur Schule gefahren. Auf dem Heimweg verpaßte sie die Umsteigehaltestelle, und so geriet sie in eine Gegend, die ihr völlig fremd war. In einem Telefonhäuschen rief sie zuhause an. Ich wollte herausbekommen, wo sie ist, wo man sie abholen kann. Sie hatte nur begrenzt Münzen zum Telefonieren und da forderte ich sie auf: Sag alles, was du gerade siehst (sehen kannst von deinem Standort, von deiner Situation aus). So konnte ihr geholfen werden.
Ich hatte einmal einen Traum zum Thema „Ansprechen“: Mein Mann und ich, wir waren in diesem Traum in der Regensburger Altstadt. In einer der schmalen Gassen (Kramgasse) ging vor uns eine große schwarz gekleidete Person mit breitem schwarzen Hut. Sie erinnerte mich an eine Aussage von C. G. Jung. Im Radio war wöchentlich aus seinen Memoiren vorgelesen worden. So erfuhr ich, welche Assoziationen er mit der Person Jesu verband. Der kath. Pfarrer der Nachbargemeinde seines Heimatortes war schmal, trug ein schwarzes langes Gewand und einen breiten Hut. Mit diesem Erscheinungsbild verband C. G. Jung seine Vorstellung von Jesus. Im Traum hatte mein Mann den Auftrag bekommen, die Risse in einer Mauer zu sanieren. Und diese schwarze Gestalt war der Auftraggeber. Ich sagte zu meinem Mann im Traum: „Du mußt ihn ansprechen.“ Ich blieb dann stehen und mein Mann spurtete dieser dunklen Gestalt nach. Mit viel Charme im Gesicht, sprach er sie mit den Worten an: „Mit einem Geschäftspartner kann man wohl nicht gut Freund sein?“. In diesem Moment verwandelte sich das Gesicht der zunächst finsteren Gestalt, und beide begrüßten sich stürmisch, wie man es bei temperamentvollen Südländern kennt. Später, an einem Dezembertag, berichtete ich diesen Traum in einem Brief, dabei nannte ich auch den Ort des Geschehens, nämlich die Kramgasse. Am nächsten Tag stand in der Mittelbayerischen Zeitung: „Nur in der Kramgasse gingen die Lichter nicht aus.“ Es wurde berichtet, daß die gesamte Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt streikte, nur die in der Kramgasse war nicht ausgefallen.
Es gibt ausreichend viele familienfremde Zeugen über das Zusammentreffen des Berichts dieses Traums mit dem Stromausfall in der Altstadt (außer in der Kramgasse).
In meinem Buch „Vom Sauerteig“ schrieb ich auf S. 92, was ich über das Radio erfuhr, wobei ein Christ mitmachen darf bei fernöstlichen Meditationsbewegungen. Z.B. bei der Lehre, in der die „göttliche Macht“ namens … sowohl Krishna und Buddha als auch Jesus in sich vereint. Wie gütig, Jesus darf auch mitmachen. Jemand meinte werbend dazu: Wenn es, wie durch Küng geschehen, eine Zusammenfassung im moralischen Sinn gibt, dann muß!!! es doch auch im spirituellen Sinn ein Zusammenkommen geben. Ja, wenn der Küng das schafft oder der Drewermann … .
Auf Seite 93 wollte ich weiterschreiben, aber das Nächste war ein Abbruch meiner Schreibarbeit. Es geschah nun zum zweiten Mal beim Schreiben, daß genau bei diesem Thema (Mystik, Spiritualität, Meditation) der Computer „handlungsunfähig“ wurde (abstürzte).

„Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
ISBN 3-8267-5424-7